Klimaschutz in der Verwaltung
Die Gemeinde Laudenbach hat 2020 ein integriertes Klimaschutzkonzept (IKK) erstellt, das alle klimarelevanten Bereiche umfasst und als strategische Entscheidungsgrundlage und Planungshilfe für zukünftige Klimaschutzaktivitäten dient. Mit ihm soll der Klimaschutz als Querschnittsaufgabe nachhaltig in der Gemeinde Laudenbach verankert werden.
Im Folgenden werden Maßnahmen dargestellt, die aus dem Klimaschutzkonzept stammen und sich nun in der Umsetzung befinden.
Klimaschutzmanagement
Energiemanagement
Nur wer seinen Energieverbrauch kennt und weiß, wofür welche Energiemengen nötig sind, kann Einsparpotentiale entdecken und erschließen. Insbesondere für Kommunen besitzt ein kommunales Energiemanagement (kEM) viele Vorteile, auch wenn es zu Beginn mit Aufwand verbunden ist. Eine professionelle Beratung und Begleitung hält diesen Aufwand gering und die Kommunen erlangen den größtmöglichen Nutzen.
Das Energiemanagement soll dabei die folgenden Anforderungen der Kommunalrichtlinie des BMWK erfüllen:
- Formulierung von Energieeinsparzielen oder CO2-Minderungszielen, die innerhalbdes Förderzeitraums erreicht werden sollen.
- Entwicklung einer ämter- oder abteilungsübergreifenden Koordinierung aller energierelevanten Aufgaben.
- Unterstützung bei der Einführung eines kontinuierlichen Energieberichtswesens mit mindestens jährlichem Turnus.
- Unterstützung bei der Einführung eines monatlichen Energieverbrauchscontrollings und Reportings.
- Einbezug von möglichst allen Liegenschaften (mindestens 80% der Energie- und Wasserbezugskosten müssen erfasst werden).
Vorhabenbeschreibung
Die Gemeinde Laudenbach hat den Bereich der kommunalen Liegenschaften und Anlagen als relevantes Handlungsfeld identifiziert und die Einführung eines kommunalen Energiemanagements wurde vom Gemeinderat am 25.07.2022 beschlossen.
In das systematische Energiemanagement sollen 14 Objekte, welche sich im Eigentum der Gemeinde befinden, integriert werden. Dazu gehören u.a. die Bergstraßenhalle, das Feuerwehrhaus, die Grundschule, das Rathaus sowie Objekte wie die Straßenbeleuchtung und Wasserversorgungsanlagen.
Die Daten sollen u.a. aus bestehenden Datenbeständen und Objektbegehungen erhoben und in eine Energiemanagement-Software übertragen werden. Die Etablierung eines fortlaufenden Energiecontrollings in Form von jährlichen und monatlichen Energieberichten ist ein wesentlicher Meilenstein, der erreicht werden soll.
Des Weiteren sollen in den Energieberichten Maßnahmen für die Objekte ausgewiesen werden, um diese dann sukzessive zu bewerten und umzusetzen. Um die Möglichkeiten für die Nachrüstung von Messtechnik zu evaluieren und priorisieren, werden objektspezifische Messkonzepte für fünf Gebäude erstellt.
Die Umsetzung erfolgt mit der Unterstützung eines externen Dienstleisters, der NetzeBW. Für die Implementierung des Energiemanagement-Systems ist die Anschaffung einer geeigneten, webbasierten Energiemanagement-Software (Software as a Service) geplant, welche den im Hinweisblatt für strategische Förderschwerpunkte aufgeführten Anforderungen entspricht. Des Weiteren ist die Beschaffung und Installation von geeigneter Messtechnik für ca. 30 Messpunkte geplant.
Energiesparmodell Schulen
Das Bundesumweltministerium fördert so genannte Energiesparmodelle für Kindertagesstätten und Schulen über vier Jahre. Ziel ist, Ressourcen- und Energieverbrauch sowie Energiekosten in den Einrichtungen zu senken, ggf. einen Teil der eingesparten Mittel in den Einrichtungen zu belassen und Kinder wie Erwachsene für Energiewende und Klimaschutz zu sensibilisieren.
Anknüpfungspunkt im Klimaschutzkonzept Laudenbach ist Maßnahme 2.7 „Energieleitlinie und Intensivierung des kommunalen Energiemanagements“. Neben der pädagogischen Begleitung sind auch geringinvestive Maßnahmen wie Thermostatventile, Wassersparaufsätze und Türschließer förderfähig.
Ziel ist allgemein die Initiierung von Klimaschutzmaßnahmen, wobei bereits bestehende Projekte und Kooperationen fortgeführt werden können.
Beispiele:
- Energieteams in den Einrichtungen bilden
- Energieeinsparung durch geschultes Nutzerverhalten – eingesparte Mittel können anteilig in den Einrichtungen verbleiben (z.B. 50/50)
- Ausbau Photovoltaik auf dem Schul-/Kitadach
- Mensa-Aktionstage zu klimafreundlicher Ernährung
- Ausflug in die Klimaarena Sinsheim
- Klimafreundliche Mobilität für Schul-/ Kitaweg und Freizeit
- vielfältige weitere Möglichkeiten
Kommunale Wärmeplanung
Kommunale Wärmeplanung im Konvoi Bergstraße: Mit Dienstleister Energielenker Projects GmbH die Wärmewende voranbringen
Kommunale Wärmepläne effizient ausarbeiten und Synergien bündeln – das ist das Ziel des Konvois Bergstraße. Bereits im März 2023 – noch bevor das Gesetz für die Wärmeplanung und zur Dekarbonisierung der Wärmenetze zum 01. Januar 2024 in Kraft getreten ist – haben die Städte Schriesheim, Ladenburg und Hemsbach, sowie die Gemeinden Hirschberg an der Bergstraße, Edingen-Neckarhausen, Dossenheim, Laudenbach, Heddesheim und Ilvesheim beschlossen, ihre Kapazitäten zu bündeln und die Wärmewende gemeinsam anzugehen.
Seitdem ist die Planung gut vorangeschritten: Nachdem die Fördermittel von rund 182.500 € vom Land Baden-Württemberg im Juni 2024 freigegeben wurden, veröffentlichte die Stadtverwaltung Schriesheim für den gesamten Konvoi im September 2024 die Ausschreibung für einen Dienstleister, der bei der Erstellung der Wärmeplanung unterstützen soll. Das Verhandlungsverfahren erstreckte sich über den Jahreswechsel und dabei trat das Angebot des Unternehmens Energielenker Projects GmbH unter den vier Bietern hervor.
Die Energielenker Projects GmbH stellte sich und ihre Pläne in der öffentlichen Gemeinderatssitzung der Stadt Schriesheim am 26. Februar 2025 vor. Das Unternehmen mit Sitz in Langen hat bereits Kommunen wie die Stadt Freiburg oder die Stadt Rastatt zum Thema Energie- und Klimamanagement beraten. Das interdisziplinäre Team der Energielenker bringt Kompetenzen unter anderem aus den Bereichen Stadtplanung, Umwelt- und Ressourcenmanagement sowie Geographie mit. Zur Erstellung der Kommunalen Wärmepläne für den Konvoi Bergstraße hat das Beratungsunternehmen sein Vorhaben in vier Phasen unterteilt: Zu Beginn stehen eine Datenerhebung und eine Bestandsanalyse an. Im nächsten Schritt wird eine Potenzialanalyse durchgeführt, bevor es dann mit der Ermittlung von Zukunftsszenarien sowie der Zonierung und Priorisierung der Eignungsgebiete weitergeht. Anhand dieser Daten werden in der dritten Phase Maßnahmenkataloge formuliert sowie Umsetzungsempfehlungen für Fokusgebiete herausgearbeitet. Das Ergebnis inklusive Umsetzungskonzept wird am Ende im Gemeinderat präsentiert. Während der vier Phasen sehen die Energielenker zwei Vorstellungen in den jeweiligen Gremien innerhalb des Konvois vor, um einen Zwischenstand mitzuteilen. Eine Bürgerinformationsveranstaltung in jeder Kommune ist in dieser Zeit auch geplant.
Für die Ausarbeitung des Kommunalen Wärmeplans entstehen voraussichtlich Kosten von rund 250.000 €. Zieht man die Fördermittel des Landes ab, bleiben Gesamtkosten in Höhe von ca. 67.500 € übrig, die unter Berücksichtigung der jeweiligen Einwohnerzahl von den Mitgliedskommunen des Konvois getragen werden. Auf die Stadt Schriesheim entfallen beispielsweise rund 10.000 €.
Allgemeiner Hinweis:
Zur Erleichterung der Lesbarkeit sowie zum besseren Verständnis dieser Pressemitteilung, wird bei personenbezogenen Substantiven und Pronomen jeweils nur ein Geschlecht verwendet. Im Sinne der Gleichbehandlung repräsentieren entsprechende Nennungen grundsätzlich Personen jeglichen Geschlechts. Die Wahl einer verkürzten Sprachform hat lediglich redaktionelle Gründe und ist keinesfalls als diskriminierende Wertung zu verstehen.
Startschuss kommunale Wärmeplanung des Konvois Bergstraße
Nach dem Beschluss für die freiwillige Aufstellung eines kommunalen Wärmeplans für die Stadt Schriesheim im Konvoi mit den Städten Ladenburg und Hemsbach, sowie den Gemeinden Hirschberg a.d.B., Edingen-Neckarhausen, Dossenheim, Laudenbach, Heddesheim und Ilvesheim im Dezember 2023, kann nun auch mit der Planung gestartet werden.
Die Fördermittel von rund 182.500 € wurden im Juni 2024 vom Land Baden-Württemberg freigegeben und ermöglichen uns jetzt mit der Wärmeplanung zu beginnen. Die Bereitstellung der Fördermittel durch das Land unterstreicht die Bedeutung der kommunalen Wärmeplanung für die Energiewende und den Klimaschutz in Baden-Württemberg.
Die kommunale Wärmeplanung ist für Städte und Gemeinden ein wichtiger Prozess, um die Klimaschutzziele im Wärmebereich zu erreichen. Durch die kommunale Wärmeplanung entwickeln sie eine Strategie zur Verwirklichung einer klimaneutralen Wärmeversorgung und tragen damit zur Erreichung des Ziels eines klimaneutralen Gebäudebestandes in Baden-Württemberg bis zum Jahr 2040 bei.
Bis zum Ende des Jahres wird die Stadt Schriesheim mit Vertretern aus den Konvoi Städten und Gemeinden mittels einer Ausschreibung einen Dienstleister auswählen, der uns im gesamten Prozess der Erstellung einer Wärmeplanung unterstützt. Der Prozess der Wärmeplanung wird zunächst mit der Bestandsanalyse und einer darauffolgenden Potenzialanalyse beginnen. Mit den vorliegenden Daten wird ein Zielszenario mit einem Maßnahmenkatalog erarbeitet, um zu skizzieren, wie der Weg zum klimaneutralen Gebäudebestand hier aussehen kann.
Mit der Fertigstellung der kommunalen Wärmeplanung rechnen wir im Sommer 2026.
Land unterstützt weitere 69 Kommunen mit insgesamt 1,4 Millionen Euro in der Wärmeplanung
Umwelt- und Energieministerin Thekla Walker: „Ohne Wärmewende kann es keine erfolgreiche Energiewende geben. Deswegen unterstützen wir unsere Kommunen, die Herausforderung Wärmewende strategisch anzugehen“
Das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg unterstützt mit dem Programm „freiwillige kommunale Wärmeplanung“ kleinere Kommunen, die freiwillig einen Wärmeplan erstellen. Mit dem Förderprogramm konnten in 7 Tranchen bereits über 170 Kommunen im Land finanziell in ihrer Wärmeplanung unterstützt werden.
Projektlaufzeit: bis Dezember 2025