„Attraktiv fürs Auge und Insekten“
Praetorius-Platz: Gemeinderat vergibt einstimmig landschaftsgärtnerische Arbeiten / Angebot bleibt im Kostenrahmen
Jetzt könnte vor der evangelischen Kirche alles ganz schnell gehen. Beim ersten Grundsatzbeschluss zur Neugestaltung des Anton-Praetorius-Platzes hatte der heutige Bürgermeister Benjamin Köpfle noch im Zuschauerraum gesessen, im Anschluss gab es ein langes Hin- und Her inklusive explodierender Kosten bis zu einer verkleinerten Neuplanung. Umso schneller ging es nun von der Beauftragung des Landschaftsarchitekten Michael Palm bis zur einstimmigen Vergabesitzung. „Das“, so Köpfle, „ist ein Meilenstein bei dieser Maßnahme“.
In der Sitzung hatten alle drei Fraktionen nochmals deutlich gemacht, wie wichtig der Vorplatz der Alten Dorfkirche für den Ort ist. Nach den Planungen des Weinheimer Architekten wird aus dem brachliegenden Gelände eine Grünanlage mit mehrstufigem Treppenaufgang und mehreren Aufenthaltsbereichen. „Das ist ein ganz wichtiger, repräsentativer Platz“, betonte Grünen-Fraktionssprecher Frank Czioska. Umso erstaunlicher, dass bei der Vergabesitzung über die landschaftsgärtnerischen Arbeiten große Einigkeit im Gremium herrschte. Das lag auch daran, dass das ausgewählte Angebot den zuvor vereinbarten Kostenrahmen einhielt. Mit 124 000 Euro zuzüglich Planungskosten lag das Angebot einer Ludwigshafener Firma unter der vom Gemeinderat verabschiedeten Kostengrenze von 200 000 Euro. „Ein ordentliches Ergebnis“, fand der Planer Michael Palm. Neben dem ausgewählten Angebot waren zwei weitere eingegangen, die laut Palm aber „30 und 60 Prozent über den realistischen Baupreisen lagen“.
Der Landschaftsarchitekt erhielt aber nicht nur wegen der korrekten Kosteneinschätzung viel Lob. Auch die geplante Ausgestaltung und das Leistungsverzeichnis ernteten nochmals Zustimmung. Dr. Eva Schüßler (CDU) hatte gleich einen ganzen Fragenkatalog zur Bepflanzung der Anlage mitgebracht. Nach eingehender Beantwortung kam sie zu dem Schluss: „Eine attraktive Anlage fürs Auge und für Insekten“. Die Planung sei nicht nur kostengünstiger als die vorherige, sondern auch freundlicher. „Es braucht gar nicht mehr Bebauung“, fand sie. Auch Frank Czioska (Grüne) nannte die geplante Anlage „pflegeleicht, ökologisch wertvoll und attraktiv“. Jürgen Kraske kam für die SPD zum gleichen Schluss und betonte: „Jetzt müssen wir auf die Tube drücken“.
Auch Bürgermeister Köpfle machte klar: „Wir können uns keine weiteren Verzögerungen leisten“. Das Förderprogramm „Ortskernsanierung“ liefert wichtige Zuschüsse für das Projekt und endet im April 2023. Noch im zweiten Halbjahr 2022 sollten vor der evangelischen Kirche die Bagger anrollen.