Sonnenkraft fürs Pumpwerk
Das Laudenbacher Rathaus lässt in Sachen Klimaschutz und Energiewende den Worten Taten folgen. Trotz angespannter Haushaltslage will die Verwaltung in ihrer Rolle als Vorbild vorangehen. Für rund 30 000 Euro hat das Rathaus das Dach der Pumpstation in der Danziger Straße vollständig mit Photovoltaik-Panels ausgestattet. Mit einer Leistung von rund 14 Kilowatt Peak deckt die neue Anlage den eigenen Strombedarf des Pumpwerks und spart damit rund elf Tonnen Kohlenstoffdioxid im Jahr.
Die Panels sind nicht nur bereits auf dem Dach angebracht, sondern auch schon in Betrieb. Obwohl die kommunalen Liegenschaften in der Froschgemeinde nach jüngsten, vom Rhein-Neckar-Kreis in Auftrag gegebenen Analysen lediglich ein Prozent des Energieverbrauchs im Ort ausmachen, setzt das Laudenbacher Rathaus damit ein wichtiges Zeichen. „Als Verwaltung wollen wir in Sachen Klimaschutz und Energiewende vorangehen“, erklärt Petra Pflästerer vom zuständigen Bau- und Umweltamt im Rathaus. Hauptsächlich sollen die neuen Photovoltaikanlagen dazu dienen, den Eigenbedarf der Pumpstation zu decken. Das Hebewerk in der Danziger Straße unterhält der Abwasserverband Bergstraße im Auftrag der Gemeinde. Mit mehreren Schmutzwasserschnecken, Pumpanlagen und Notvorrichtungen für Starkregen ist es vor allem für Laudenbachs Norden zuständig. Das Wasser gelangt von dort aus unter der Kreisverbindungsstraße am Sportplatz vorbei in die Weschnitzsiedlung und später in die Kläranlage.
Die Photovoltaikanlagen auf dem Dach produzieren nach Hochrechnungen etwa 13 500 Kilowattstunden Strom im Jahr. Rund 90 Prozent davon benötigt das Pumpwerk selbst. Noch können die übrigen zehn Prozent nicht ins reguläre Stromnetz eingespeist werden – langfristig ist das aber vorgesehen. „Die äußerst angespannte Liefersituation hat das bislang aber noch nicht zugelassen. Eine verlässliche Prognose, wann ein Speicher installiert werden kann, können wir noch nicht geben“, erklärt Peter Holzschuh vom Abwasserverband Bergstraße. Der Verband kann die Anlage per Funkschaltung fernsteuern und warten. Die Investitionskosten von rund 30 000 Euro sieht die Laudenbacher Verwaltung in der Photovoltaik-Anlage gut angelegt. „Wir hätten das Geld ohnehin bezahlen müssen – dann eben für laufende Stromkosten. So haben wir eine einmalige Investition getätigt“, beschreibt Petra Pflästerer. Denn bei einem gleichbleibenden Strompreis von beispielsweise 33 Cent pro Kilowattstunde spart die Anlage schon jetzt 3500 Euro im Jahr. Damit hätte die Anlage eine Amortisationsdauer von rund 8 Jahren – mit sinkender Tendenz bei stetig steigenden Strompreisen. Gleichzeitig macht sich die Verwaltung damit zumindest im kleinen Rahmen unabhängiger von den Schwankungen des Strompreismarktes. Nun hofft das Laudenbacher Rathaus auch auf Nachahmer in der Bevölkerung – denn allein Privathaushalte machen rund 36 Prozent des Energieverbrauchs in Laudenbach aus.
Energieberatung
Kostenlose und unabhängige Informationen können sich Bürgerinnen und Bürger jeden zweiten Mittwoch bei den Beratungsgesprächen der KLiBA im Rathaus einholen. Termine können per E-Mail unter info(@)kliba-heidelberg.de oder telefonisch unter Telefonnummer: 06221 998750 vereinbart werden.