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Sieger-Entwurf für Schillerplatz gekürt

Artikel vom 12.04.2024

Ein Treffpunkt im Grünen, ein kleines Café in der erweiterten, alten Scheune, ein multifunktionaler Raum und viel Platz zum Verweilen und Spielen im Herzen von Laudenbach – so könnte der Schillerplatz in Zukunft aussehen. Nach der umfangreichen Bürgerbeteiligung ist nun auch der Architektenwettbewerb zu Ende gegangen. Der Sieger-Entwurf kommt von „Neff Kuhn Architekten – Studio PPANK“ aus Weinheim. Von Montag, 15. April, bis Freitag, 19. April, sind die eingereichten Entwürfe und Modelle für eine Woche im Trausaal des Rathauses ausgestellt.

Fach- und ortskundige Jury

Kinder spielen auf Sandflächen, Opa spielt daneben eine Partie Boule, Mama genießt in der Frühlingssonne eine Tasse Kaffee und ein Eis, eine junge Frau liest im Schatten der großen Linde ein Buch – so konkret ist der Entwurf für den Schillerplatz zwar noch nicht. Schaut man sich durch die Planungen der Weinheimer Architekten, entsteht vor dem geistigen Auge aber automatisch dieses Bild. Noch handelt es sich bei der Projektierung um einen Vor-Entwurf. Der hat beim Architektenwettbewerb eine breit aufgestellte, dreizehnköpfige Jury überzeugt, die mit 12:1 Stimmen den ersten Preis vergab. Das Preisgericht bestand aus acht unabhängigen Branchenexperten wie unterschiedlich spezialisierte Architekten, Professoren und Stadtplanern. Fünf sogenannte „Sachpreisrichter“, also ortskundige Personen, haben das Gremium ergänzt. Die drei Gemeinderatsfraktionen stellten jeweils einen Sachpreisrichter, Bauamtsleiter Martin Hörr, Bürgermeister Benjamin Köpfle und eine Vertreterin der Sparkasse, deren Fläche im Ideenteil des Wettbewerbs inkludiert war, vervollständigten die Jury.

"Sensibler Umgang" mit der Umgebung & "maßvolle Erweiterung"

Den Planungen der siegreichen Weinheimer Architekten bescheinigte das Preisgericht einen „sensiblen Umgang mit der Umgebung“ und einen ressourcenschonenden, keinesfalls überdimensionierten Einsatz an Neu- und Umbauten. Die Projektierung sieht vor, die bestehende alte Scheune zu sanieren und in Richtung Mittelstraße nach Westen maßvoll zu erweitern. Die Architekten setzen dabei auf eine transparente Fassade in Holzkonstruktion, die an ortskerntypische Fachwerkbauweise erinnert. Die große Linde könnte erhalten werden. Der Neubauteil kann unter dem gemeinsamen Dach später als multifunktionaler Raum genutzt werden und ist zum Platz hin breit geöffnet. Damit, so die Jury, biete er eine „wünschenswerte Offenheit und eine adäquate Adresse für einen Bürgertreff“. Im bestehenden Scheunenteil findet ein gastronomischer Bereich sein Zuhause, der sich je nach Bedarf mit dem Multifunktionsraum verbinden lässt.

Ein Treffpunkt für alle

Der davor liegende, eigentliche Platz soll als grüner Treffpunkt im Freien verschiedenste Interessen abdecken und Jung und Alt zusammen bringen. Eine Dorfmitte soll entstehen, die es so bisher in Laudenbach noch nicht gibt. Neben vielen Neupflanzungen von Bäumen und Sträuchern sind auch Hochbeete, Sandspielflächen und beispielsweise ein Boule-Platz vorgesehen. So böte der neue Schillerplatz Flächen zum Ausruhen und Verweilen, gleichzeitig aber auch „Aktivorte“. Der Entwurf grenzt den viel befahrenen Straßenraum der Bahnhofstraße bewusst deutlich mit einer kleinen Mauer vom Schillerplatz ab, um einen sicheren, öffentlichen Raum auch für Kinder zu schaffen. Zusammenfassend lobte das Preisgericht den siegreichen Entwurf für eine „gute Balance zwischen versiegelten und nicht versiegelten Flächen“. Damit haben die Architekten wesentliche Wünsche aus der Bürgerschaft wieder aufgegriffen. Denn der Wettbewerb fußt auf einer in Laudenbach einmaligen, breit angelegten Bürgerbeteiligung, deren Umfang der großen Bedeutung des Schillerplatzes als Ortsmittelpunkt Rechnung trägt. In einer ersten Runde kamen über 200 Entwürfe aus der Bevölkerung, eine Bürgerwerkstatt hatte diese später vertieft oder verworfen. Die vom Gemeinderat beschlossenen Eckpunkte basierten direkt auf den von Bürgern eingebrachten Ideen. Die Neugestaltung bewegt sich genau in diesem Spannungsfeld verschiedenster Interessen – zwischen städtebaulicher Erweiterung und ökologisch sinnvoller Nutzung. Das Preisgericht war sich nun aber sicher, mit dem Vorentwurf der Weinheimer Architekten eine gute Lösung für möglichst viele Laudenbacher gefunden zu haben.

Insgesamt waren beim Architektenwettbewerb acht vollständig ausgearbeitete Vorentwürfe eingegangen. Die teilnehmenden Büros beinhalteten sowohl junge als auch erfahrene Architekten, die teilweise aus der Region, teilweise aus ganz Deutschland kamen und unterschiedlichste Ansätze zeigten. Das Preisgericht diskutierte die Vorschläge anonym über rund acht Stunden. Bis am Schillerplatz wieder Bagger anrollen, wird aber noch Zeit vergehen. In diesem Jahr sind im Haushalt noch keine Mittel für den Bau vorgesehen. Im nächsten Schritt konkretisieren Verwaltung und Architekten den Vorentwurf gemeinsam und erarbeiten mögliche, kleine Änderungen. Erst im Anschluss geht es in eine feinere Planung. Bis dahin können die Laudenbacher den Platz weiter in seiner eigens geschaffenen Interimsgestaltung nutzen.

Ausstellungszeiten

Die acht eingereichten Entwürfe und Modelle der Architekturbüros sind von Montag, 15.04., bis Freitag, 19.04., zu den üblichen Öffnungszeiten des Rathauses im Trausaal (Dachgeschoss) ausgestellt. Zusätzlich öffnet das Rathaus für die Ausstellung vor der Gemeinderatssitzung am Montag und am Donnerstagnachmittag. Ab kommenden Mittwoch, 17.04., finden Sie alle Entwürfe außerdem digital an dieser Stelle.

Mo: 8.30 - 12 Uhr, 14 - 18.30 Uhr
Di: 8.30 - 12 Uhr
Mi: 14 - 18 Uhr
Do: 8.30 - 12 Uhr, 14 - 18.30 Uhr
Fr: 8.30 - 12 Uhr

Das ist der Sieger-Entwurf

Bei der Projektierung handelt es sich um einen Vor-Entwurf. Besonders Detailplanungen können sich noch ändern.
Grafiken: Neff Kuhn Architekten Studio PPANK.