Protokolle: Gemeinde Laudenbach

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Gemeinderatssitzung vom 15.11.2021

Artikel vom 29.11.2021

Niederschrift

2021 – Gemeinderat – X – Öffentliche Sitzung

Niederschrift über die öffentliche Sitzung des Gemeinderats am Montag, 15. November 2021.

Tagesordnung

Auf der Tagesordnung steht und wird beraten bzw. beschlossen:

  1. Fragestunde für Einwohner
  2. Forstwirtschaft im Gemeindewald Laudenbach; Beratung und Beschlussfassung über den Betriebsplan (Nutzungs- und Bewirtschaftungsplan) für das Forstwirtschaftsjahr 2022
  3. Bekanntgabe einer Eilentscheidung des Bürgermeisters
  4. Bekanntgabe eines in nichtöffentlicher Sitzung gefassten Beschlusses
  5. Bekanntgaben, Anfragen
     

1. Fragestunde für Einwohner

Es sind fünf Einwohnerinnen und Einwohner anwesend.

Von der Möglichkeit, Fragen zu stellen, wird kein Gebrauch gemacht.
 

2. Forstwirtschaft im Gemeindewald Laudenbach

Beratung und Beschlussfassung über den Betriebsplan (Nutzungs- und Bewirtschaftungsplan) für das Forstwirtschaftsjahr 2022

Der als Anlage beigefügte Betriebsplan für das Forstwirtschaftsjahr 2022 wurde in der Sitzung des Land- und Forstwirtschaftsausschusses am 16.10.2021 vorberaten.

Der Land- und Forstwirtschaftsausschuss empfiehlt dem Gemeinderat einstimmig die Annahme des Betriebsplans.

Zwischenzeitlich ist eine undichte Stelle am Dach der Grillhütte bekannt geworden deren Reparatur sich auf rund 5.000 Euro beläuft. Die Verwaltung empfiehlt die zusätzlichen Mittel für das Konto „Unterhaltung Erholungseinrichtung“ bereitzustellen.

Die Verwaltung stellt den Antrag:

„Der Gemeinderat stimmt dem Betriebsplan (Nutzungs- und Bewirtschaftungsplan) für das Forstwirtschaftsjahr 2022 auf Grundlage der Empfehlung des Land- und Forstwirtschaftsausschusses in dessen Sitzung am 16.10.2021 zzgl. 5.000 Euro für die Unterhaltung der Erholungseinrichtung zu.“ 

Der Bürgermeister nimmt Bezug auf die sehr hochwertige Waldbegehung des Land- und Forstwirtschaftsausschusses am 16.10.21 mit vielen nützlichen Informationen und anschließender Sitzung, in der die Forstverwaltung den Forstwirtschaftsplan vorgestellt hat. Der Land- und Forstwirtschaftsausschuss empfiehlt diesen Plan einstimmig dem Gemeinderat zur Beschlussfassung. Zwischenzeitlich dazugekommen ist noch eine undichte Stelle am Dach der Grillhütte. Die Verwaltung ist der Meinung, dass man diese 5.000 Euro mit reinnehmen sollte, und bittet um entsprechende Zustimmung.

Gemeinderätin Dr. Eva Schüßler erklärt, dass man einen Wald auch anders bewirtschaften kann als die Gemeinde dies tut. Viele Wälder werden bewirtschaftet, um Gewinn abzuwerfen ohne Rücksicht auf Artenvielfalt, Tiere und Schönheit. Die Gemeinde Laudenbach hat sich schon lange anders entschieden. Der Wald erfüllt viele Funktionen. Er sorgt für besseres Mikroklima, ist Heimat für viele Tierarten, liefert Holz und ist örtlich das größte Naherholungsgebiet. Dies wird durch eine hohe Vielfalt verschiedener Laubbaumarten erreicht. Bis auf das Waldrefugium im Bannholz ist es nach wie vor ein Wirtschaftswald. Die geernteten Stämme erzielen teilweise gute Erlöse, die zum zukunftsfähigen Waldumbau beitragen. Wenn dieses Holz weiterverarbeitet wird, bleibt das assimilierte CO2 lange Zeit gebunden. Mit dem Waldrefugium, dem Alt- und Totholzkonzept und allgemeiner Rücksichtnahme wird den Belangen des Naturschutzes jederzeit Rechnung getragen. Diese verantwortliche Wirtschaftsweise führt dazu, dass der Wald ein Zuschussbetrieb bleibt. Es ist ein Kompromiss zwischen der Nachhaltigkeit der finanziellen und der natürlichen Ressourcen. Ihre Fraktion trägt diese Art der Waldbewirtschaftung schon lange mit und stimmt dem Waldwirtschaftsplan auch heute zu. Bei der Waldbegehung wurde das Eschentriebsterben angesprochen, ausgelöst durch einen aus Asien eingeführten Pilz. Im Laudenbacher Wald befinden sich bedeutende Eschenbestände. Der Gemeinderat wird entscheiden müssen, ob der Forst abschnittsweise den Wald vorbeugend umbauen soll oder ob man riskiert, in ein paar Jahren einen großflächigen Bereich abgestorbener Bäume zu haben. Es muss überlegt werden, ob noch wertvolles Holz geerntet werden kann, dessen Erlös zum Waldumbau beitragen kann. Andererseits besteht die Chance, dass 1 bis 5% der Eschen resistent gegen die Krankheitserreger sind. Eschen mit nur geringen oder keinen Symptomen sollten stehen bleiben, denn es ist zu hoffen, dass auch ihre Nachkommen resistent sind. Ihre Fraktion wünscht, dass der Forst mit Augenmaß vorgeht. Bäume sollten nicht verrotten, für deren Holz man Erlöse bekommen könnte, und man sollte die Chance nutzen, Bäume mit möglichen Resistenzen zu erhalten. Des Weiteren begrüßt ihre Fraktion das Bestreben, die Naturverjüngung zu nutzen und nur dort zu pflanzen, wo keine Naturverjüngung stattfindet. Vor Ort aus Samen aufgegangene Bäume haben immer einen Standvorteil. Der Grillplatz verrottet langsam in unterschiedlichem Tempo. Einzelne Tische und Bänke wurden immer wieder repariert oder erneuert. Der Gemeinderat muss überlegen, ob und in welcher Form der Grillplatz auf Dauer erhalten bleiben soll. Eine komplette Sanierung würde geschätzt auf 20.000 Euro kommen. Der Grillplatz wird mit leicht abnehmender Tendenz genutzt von Vereinen, der Waldgruppe der Kita Abenteuerland und seit kurzem erfolgt auch eine Vermietung an Privatleute. Dabei müssen die Mieter schriftlich erklären, dass nur zwei Fahrzeuge zum Grillplatz fahren dürfen, und erhalten ein Salamander- Infoblatt. Den meisten Teilnehmern an der Waldbegehung gefällt der Grillplatz wie er ist. Schon in der Vergangenheit konnten bei größeren Veranstaltungen zusätzliche Tischgarnituren oder Picknickdecken eingesetzt werden. Angeregt wurde auch eine Crowdfunding- Kampagne zur Sanierung des Grillplatzes. Wenn die Gemeinde ein Konzept zum Grillplatz hätte, dann wird der Forst die seit längerem vorgesehenen Linden einpflanzen. Ihre Fraktion spricht sich dafür aus, den Grillplatz in der jetzigen, urigen Form zu erhalten. Es gibt auch den Vorschlag, kaputte Garnituren herauszunehmen und den Platz in größeren Abständen mit den besser erhaltenen zu bestücken und damit die Lebensdauer etwas zu verlängern. Wenn es die Waldgruppe der Kita wünscht, ist zudem nicht ausgeschlossen, Bänke flacher zu bauen. Die Kitas und andere häufige Nutzer und Vereine sollten die Möglichkeit erhalten, Wünsche zu äußern und sich mit Vorschlägen und Ideen zu beteiligen, wenn ein neues Konzept erstellt wird. Auch eine Crowdfunding- Kampagne hält ihre Fraktion für eine gute Idee. Das Dach der Grillhütte muss natürlich möglichst zügig repariert werden. Bei der Waldbegehung stand man außerdem vor einem illegalen Mountainbike- Trail im Wald. Die Mehrheit der Erholungssuchenden im Wald, auch der Radfahrer, verhält sich rücksichtsvoll gegenüber den Mitmenschen und der Natur. Es werden jedoch immer mehr illegale Downhill- Trails ausgefahren und angelegt. Oft wird dadurch in hohem Maße die Natur geschädigt, Biotope werden zerstört, die Bodenerosion wird gefördert und durch rücksichtsloses Verhalten werden Spaziergänger gefährdet. Die Gesetzeslage im Land ist klar. Wege, die schmaler sind als 2 Meter, dürfen Radfahrer nicht befahren. In einigen Gemeinden im Naturpark gibt es Bestrebungen, legale Downhill- Trails zu markieren, um damit das Fahren im Wald zu kanalisieren. Man hofft, dass zumindest die überwiegende Mehrheit sich legal zu verhalten bereit ist, wenn man diese Möglichkeit bietet. Ihre Fraktion spricht sich dafür aus, mit dem Naturpark Kontakt aufzunehmen und deutlich zu machen, dass ein Gesamtkonzept für Downhill- Trails im Naturpark gewünscht wird, welches auch die Gemeinde Laudenbach miteinschließt. In die Erarbeitung des Konzeptes sollten u.a. die Mountainbiker, die Naturschutzverbände und andere Interessierte einbezogen werden. Sie erklärt die Zustimmung ihrer Fraktion.

Der Bürgermeister merkt dazu an, dass genau dieser Schritt bereits unternommen wurde. Im Nachgang zu der Sitzung des Land- und Forstwirtschaftsausschusses hat man sich mit dem Naturpark in Verbindung gesetzt, um das gemeindeübergreifende Konzept mit zu begleiten.

Gemeinderat Jürgen Kraske verliest die von der erkrankten Gemeinderätin Ulrike Schweizer verfasste Fraktionsstellungnahme. Die diesjährige Waldbegehung des Land- und Forstwirtschaftsausschusses mit anschließender Beratung war wieder sehr aufschlussreich. Herzlichen Dank an den Revierförster Phillip Lambert und an Kreisforstamtsleiter Manfred Robens für die interessante Führung und die umfangreichen Ausführungen zum Zustand des Waldes. Das Eschentriebsterben ist noch nicht vorbei. Im Finstertal ist eine 5 ha große Fläche betroffen, die nach und nach mit anderen Bäumen neu bepflanzt werden muss, womöglich mit Ahorn und Buchen. Die Eschen werden wegen des aus Asien eingeschleppten Pilzes zukünftig immer weniger überleben können. Glücklicherweise wirken sich die vielfältigen Baumarten im Laudenbacher Forst sehr positiv aus. Es ist ein gut durchmischter Wald mit hohem Buchen- und Eichenbestand sowie einzelnen erlesenen Arten wie beispielsweise Esskastanie oder Tulpenbaum. Das ist wichtig, um die Schäden durch den Klimawandel aufzufangen und dass der Wald reichhaltig sortiert ist. Die Grillhütte wird nun auch an Privatpersonen vermietet. Die Fraktion begrüßt die Erweiterung der Vermietung und hofft, dass dies auch angenommen wird. Das erfordert eine weitere Unterhaltung der Anlage. Die notwendige Reparatur des Daches kostet zusätzlich 5.000 Euro. Auch die Treppe muss erneuert werden sowie einzelne Tische und Bänke, die langsam marode werden. In den nächsten zwei bis drei Jahren wird der Gemeinderat zu entscheiden haben, ob und wie man den Grillplatz weiter gestalten will. Es ist gut, dass Laudenbach eine so schöne Freizeiteinrichtung im Wald bereithält, und daran sollte festgehalten werden mit einer weiterhin attraktiven Gestaltung. Am Pavillon oberhalb des Grillplatzes steht eine über hundert Jahre alte Eiche, in die ein Blitz eingefahren ist. Der obere Teil ist bereits abgestorben und droht abzustürzen. Die Eiche muss gefällt werden. Das tut weh, doch es ist unumgänglich. Die Verwaltung solle diesbezüglich unbedingt eine Information in das Amtsblatt setzen, um Verständnis für die Fällung zu schaffen. Glücklicherweise wächst direkt daneben bereits eine neue Eiche. Sie wird die Stelle mit einer guten Aussicht auf Laudenbach bereichern. An der Grenze zu Hessen wurde man auf eine illegale Downhill- Strecke aufmerksam gemacht. Sie führt quer durch die Naturverjüngung ohne Rücksicht auf Brutstätten und Lebensbereiche der Tiere. Mit Hinweisschildern hat der Förster versucht, auf die Radfahrer einzuwirken. Doch die Schilder werden immer wieder abgerissen. Solche wilden, ungenehmigten Trails sind teils sehr gefährlich und schaden Flora und Fauna. Nur unverantwortliche Sportler fahren dort ungeachtet der Zerstörung, die sie anrichten. Es wird an die Abenteurer appelliert, lieber die offenen und genehmigten Strecken für ihren Sport zu nutzen. Wie in nahezu allen Vorjahren übersteigen auch diesmal die Kosten den Ertrag. Der Förster machte deutlich, dass es bei einer Umlegung dieser 43.820 Euro auf die Einwohnerzahl rund 7 Euro sind, die man im nächsten Jahr zusätzlich pro Kopf in den Wald investiert. Verglichen mit den Kosten für ein Sport- und Fitnessstudio ist das ein „Klacks“. Der Wald ist ein attraktives Freizeitgebiet. Er bietet vielen Menschen jeden Alters Entdeckungsreichtum und Entspannung. Er ist es wert. Er erklärt die Zustimmung seiner Fraktion.

Gemeinderat Joachim Kerzmann bezeichnet die erfolgte Waldbegehung ebenfalls als eine sehr informative und aufschlussreiche Veranstaltung. Besonders eindrücklich wurde aufgezeigt, welche Auswirkungen der Klimawandel bereits hat. Die jetzigen Aufwendungen dafür werden in den nächsten Jahren noch steigen. Zum Eschentriebsterben im Finstertal sollte der Gemeinderat zeitnah darüber diskutieren, wie man den Bereich nutzt oder umgestaltet. Dort gibt es vielleicht eine Möglichkeit, eine Mountainbike- Strecke auszuweisen in Kooperation mit dem Naturpark. Eventuell hat man in diesem großen Gebiet mehr Gestaltungsmöglichkeiten als im bestehenden Wald. Ansonsten ist am Betriebsplan wieder zu sehen, wie nachhaltig und umsichtig Herr Lambert auch mit den finanziellen Ressourcen umgeht. Deswegen erklärt er die Zustimmung seiner Fraktion.

 

Beschluss:

 

„Durch förmliche Abstimmung stimmt der Gemeinderat einstimmig dem Betriebsplan (Nutzungs- und Bewirtschaftungsplan) für das Forstwirtschaftsjahr 2022 auf Grundlage der Empfehlung des Land- und Forstwirtschaftsausschusses in dessen Sitzung am 16.10.2021 zzgl. 5.000 Euro für die Unterhaltung der Erholungseinrichtung zu.“

3. Bekanntgabe einer Eilentscheidung des Bürgermeisters

Über diesen Tagesordnungspunkt wird in der Sitzung berichtet.

Der Bürgermeister gibt bekannt, dass er am 08.10.2021 gemäß § 43 Abs. 4 der GemO folgende Eilentscheidung getroffen hat:

„Für die Gemeinde Laudenbach ist der Aufbau eines Sirenennetzes für die Warnung der Bevölkerung notwendig. Die Gemeinde stellt daher einen Antrag beim Bundesförderprogramm „Sirenen“ und setzt die Maßnahme unter Voraussetzung einer Förderzusage um.“

Zur Begründung verweist er darauf, dass der Gemeinderat in den vergangenen Haushaltsberatungen schon öfter darüber diskutiert hat, inwiefern man das vor einigen Jahren abgebaute Sirenennetz wieder neu aufbauen kann. Durch die Flutkatastrophe in diesem Jahr und die allgemeine Gefahr von Großschadensereignissen hat dieses Thema wieder Auftrieb bekommen. In den Haushaltsberatungen hat man entschieden, die geschätzten Kosten für das Gemeindegebiet von 30.000 Euro aufgrund der Haushaltslage nicht in den Haushalt aufzunehmen. Mit Schreiben vom 02.10.2021 hat der Gemeindetag Baden-Württemberg alle Kommunen auf ein Sonderförderprogramm des Bundes hingewiesen, mit dem der Aufbau kommunaler Sirenennetze gefördert wird. Dieses Förderprogramm ist derart lukrativ, dass es bis zu 10.850 Euro für jede Dachsirene und bis zu 17.350 Euro für jede Mastsirene fördert. Dies würde nach dem ersten Angebot für Laudenbach fast eine Förderung zu 100% bedeuten. Das Förderprogramm macht allerdings zur Auflage, dass der Gemeinderat die Notwendigkeit beschließen muss, und hat den großen Nachteil, nach dem „Windhundverfahren“ vorzugehen, d.h. nach Antragseingang. Er spricht ein Lob an die örtliche Feuerwehr aus, die sofort bereit war, dies umsetzen zu wollen. Die Ausschlussfrist wäre der 12.11.2021 gewesen, sodass heute kein Beschluss mehr hätte gefasst werden können. Auch eine Sondersitzung hat er für diesen Fall nicht für zweckmäßig gehalten. Deswegen hat er die Eilentscheidung getroffen, welche die Errichtung davon abhängig macht, dass Laudenbach die Förderung bekommt. Insofern stehen im Rahmen der Haushaltsberatungen alle Möglichkeiten offen. Man konnte damit direkt am 08.10.2021 den Förderantrag auf den Weg bringen und mittlerweile liegt die Rückmeldung des Regierungspräsidiums vor, dass der Antrag fristgerecht eingegangen ist. Nunmehr ist die Förderentscheidung abzuwarten.

Die Eilentscheidung vom 08.10.2021 ist dieser Niederschrift als Bestandteil beigefügt.

4. Bekanntgabe eines in nichtöffentlicher Sitzung gefassten Beschlusses

Über diesen Tagesordnungspunkt wird in der Sitzung berichtet.


Der Bürgermeister gibt bekannt, dass der Gemeinderat in nichtöffentlicher Sitzung am 20.09.2021 einstimmig den Kauf von zwei Grundstücken Flurstück-Nr. 710 und 718 im Gemeindewald zum Preis von rund 10.500 Euro beschlossen hat. Das Grundstücksgeschäft ist mittlerweile vollzogen.

5. Bekanntgaben, Anfragen

Der Bürgermeister nimmt Bezug auf einen Artikel in der Tageszeitung „Starkenburger Echo“ bezüglich der Brücke am Erbachwiesenweg. Die Stadt Heppenheim hat mittlerweile beschlossen, die auf ihrer Gemarkung liegende Brücke im nächsten Frühjahr abzureißen. Auf Initiative der Gemeinde Laudenbach gab es noch vor wenigen Wochen einen gemeinsamen Termin vor Ort mit der ersten Stadträtin der Stadt Heppenheim sowie Vertretern des Rhein-Neckar-Kreises und des Kreises Bergstraße. Er hat in diesem Gespräch unmissverständlich deutlich gemacht, dass es für die Gemeinde Laudenbach unbedingt erforderlich ist, diese Brücke zu erhalten oder zumindest für den Rad- und Fußgängerverkehr zu ersetzen, auch im Hinblick auf die überregionale Radschnellwegkonzeption der Metropolregion. Der Kreis Bergstraße sieht dieses Projekt anders und will neu in die Planung und Bürgerbeteiligung gehen. Die Förderkulisse in Baden-Württemberg ist deutlich schwieriger, weil das Land die Baulast hier bei den Kommunen sieht aufgrund von weniger als 2.500 prognostizierten Radlern pro Tag. Es gibt somit in der interkommunalen Zusammenarbeit mal wieder diverse Grenzen zu überwinden, nämlich konkret eine Landes- und eine Kreisgrenze, mit sehr vielen Beteiligten. Vom Rhein-Neckar-Kreis kam die Unterstützung, dass man an der Radwegekonzeption festhält mit Verlauf über diesen Punkt. Damit wurde von der Gemeinde und vom Rhein-Neckar-Kreis gegenüber den hessischen Nachbarn artikuliert, dass es dort eine Verbindung geben muss. Allein aus symbolischer Sicht hält er es nicht für gut, wenn man zwischen Kommunen und Bundesländern Brücken einreißt. Aber der aktuelle Stand ist, dass die Stadt Heppenheim einen Abriss plant. Es bleibt nach wie vor bei der Zusage, dass die Widerlager stehen bleiben. Damit besteht die Möglichkeit, in Zukunft wieder eine Brücke aufzusetzen. Laut Aussage der Stadt Heppenheim wären die Sanierungskosten derart hoch, dass dies nicht wirtschaftlich ist, und man sieht die Verkehrssicherungspflicht gefährdet. Deshalb wird der Abriss forciert. Natürlich wird man dranbleiben, dass es hier einen Ersatz geben wird.

Der Bürgermeister informiert darüber, dass der Verkehrsverbund Rhein-Neckar die Ruftaxikosten an seine Wabenstruktur anpasst, was bisher nicht der Fall war. Das hat beispielsweise den Vorteil, dass künftig Buchungen auch über die VRN-App möglich sind. Was Laudenbach angeht, finden fast alle Fahrten zwischen Laudenbach und Weinheim statt. Da das künftig in die Preisstufe zwei fällt, erwartet man für den zu zahlenden Ausgleich sogar ein kleines Bisschen Mehreinnahmen. Der VRN wird die neue Preisgestaltung noch bekannt machen.

Der Bürgermeister berichtet zur Sanierung des Umkleidegebäudes auf dem Sportplatz, dass ein Projektgespräch stattgefunden hat. So sehr man sich über die vom Haushaltsausschuss in Aussicht gestellte hohe Fördersumme freut, so mühsam ist es jetzt, diesen sehr bürokratischen Förderprozess zu durchschreiten. Die Gemeinde muss eine vierzehnstufige Matrix erfüllen, die sie vom Antrag bis zur tatsächlichen Bewilligung der Fördermittel bringt. Dazu sind geeignete Fachbüros heranzuziehen. Die Mittel für die Haushaltsplanung des Bundes sind ein Jahr vorher anzumelden. Trotz dieses „Bürokratiemonsters“ wird man nicht auf die Viertelmillion Euro Förderung verzichten wollen. Es ist aber sehr unwahrscheinlich, dass die Mittel noch in den Haushalt 2022 des Bundes kommen, sondern eher im Jahr 2023.

Gemeinderat Jörg Werner weist bezüglich der Brücke am Erbachwiesenweg darauf hin, dass diese Stelle schon seit ewiger Zeit eine Hauptverbindung für Fuhrwerke zwischen Heppenheim und Laudenbach gewesen ist. Früher war dort einmal ein Bahnübergang mit einer Schranke und einem Bahnwärter. Jetzt wird dies einfach beseitigt. Man sollte hier für einen Ersatz kämpfen.

Gemeinderat Kai-Enno Dewald erkundigt sich nach dem Stand beim Glasfaserausbau in Bezug auf den Gesamtort.

Der Bürgermeister erläutert, dass mittlerweile der Zweckverband offener ist gegenüber privaten Investoren, welche die Kommunen auf eigene Kosten ausbauen. Es hat auch schon erste Kontaktaufnahmen mit der Verwaltung gegeben. Mehr kann man aber zu diesem Zeitpunkt noch nicht zu sagen.

Gemeinderat Oliver Kohl erklärt, dass man sich bei der getroffenen Eilentscheidung inhaltlich einig ist. Es ist sicher gut, dass man versucht, für die Sirenenanlagen Fördermittel zu bekommen. Laut Begründung des Bürgermeisters hat der Antrag bis zum 12.11.21 gestellt werden müssen. Die heutige Sitzung ist später und man wollte für diesen Punkt keine Sondersitzung machen. Aber die reguläre Gemeinderatssitzung am 18.10.21 ist abgesagt worden. Er fragt, warum man das Thema nicht auf die Tagesordnung dieser Sitzung genommen hat anstelle einer Eilentscheidung. Es ist ein Thema, bei dem Geld ausgegeben wird, und das Haushaltsrecht ist ein Kernrecht des Gemeinderats.

Der Bürgermeister antwortet, dass er erst Kenntnis von diesem Förderprogramm erhalten hat, nachdem die Sitzung abgesagt war. Unabhängig davon hätte er trotzdem eine Eilentscheidung getroffen, weil er auch die Tage bis zur nächsten regulären Gemeinderatssitzung in diesem Fall als vertane Zeit gesehen hätte. Die Entscheidung, ob die Maßnahme tatsächlich durchgeführt und Geld ausgegeben wird, obliegt nach wie vor dem Gemeinderat bzw. dieser stellt Haushaltsmittel bereit oder nicht. Die Eilentscheidung bezieht sich nur auf die Artikulation der Notwendigkeit der Maßnahme und der Notwendigkeit der Beantragung dieser Förderung.

Gemeinderätin Dr. Eva Schüßler verweist auf den „prähistorischen“ Bahnübergang für Pferdefuhrwerke am Erbachwiesenweg. Sie will wissen, ob nicht auch die Deutsche Bahn beim Erhalt der Brücke in der Verantwortung steht, wenn hier schon immer ein Übergang bestanden hat.

Der Bürgermeister erklärt, dass auch dies an die Stadt Heppenheim herangetragen wurde, welche sich mit der Bahn rückgekoppelt hat. Seitens der Bahn besteht kein Interesse am Erhalt der Brücke und auch keine Verpflichtung dazu.

Gemeinderätin Angelika Nickel bezieht sich darauf, dass der Jugendgemeinderat in seiner ersten Sitzung einen zentralen Treffpunkt für Jugendliche in Laudenbach angeregt hat. Dafür wird ein geeignetes Grundstück gesucht. Ihre Fraktion hat darüber ausführlich beraten und regt an, die Rasenfläche auf dem Sportplatz, die früher den Tauziehmeisterschaften zur Verfügung stand, den Jugendlichen zu überlassen, und bittet die Verwaltung um Überprüfung. Zudem regt ihre Fraktion an, dass sich der Jugendgemeinderat bei der Neugestaltung des Piratenspielplatzes kreativ einbringen könnte.

Der Bürgermeister sagt zu, dass beide Anregungen aufgenommen werden.

Gemeinderat Bernd Hauptfleisch spricht sich dafür aus, über die Reaktivierung der Sirenen auch dann im Gemeinderat nachzudenken, wenn man die Fördermittel nicht erhalten sollte.

Der Bürgermeister erläutert, dass der Gemeinderat über die Einstellung von Mitteln für diese Maßnahme in den Haushalt 2022 entscheiden muss, unabhängig von der Fördersumme. Die tatsächliche Durchführung ist dann eine andere Entscheidung.

  

Der Bürgermeister schließt die Sitzung.