Eigentlich sollte es die süße Überraschung erst zur Mittagszeit geben. Als der große Bäckerei-Wagen aber in der ersten Stunde an der Sonnberg-Schule ankam, war’s mit der Geheimhaltung vorbei. „Da gab’s – symbolisch – kein Halten mehr“, berichtete Rektorin Christina Ultsch bei der offiziellen Übergabe mit Bürgermeister Benjamin Köpfle und der stellvertretenden Gewerbevereinsvorsitzenden Kerstin Stahl wenig später. Wie schon im Vorjahr hat die Gemeinde Martinsmännchen für alle Kinder der Grundschule und der drei Kitas organisiert.

Das kann den ausgefallenen Martinsumzug zwar nicht ersetzen, mache den Kindern aber dennoch eine Freude, wie die Einrichtungsleitungen bestätigten. So konnten Kitas und Schule das Brauchtum wenigstens im ganz kleinen Kreis mit dem typischen – einzeln verpackten – Rosinengebäck feiern. Wie schon im Vorjahr beteiligte sich der Gewerbeverein an der Aktion. In diesem Jahr übernimmt die Organisation mit 570 Euro sogar die kompletten Kosten der Martinsmännchen. „Wir versuchen immer, mit Spenden im Ort und besonders bei Kindern anzusetzen. Damit erreichen wir gleich alle auf einen Schlag“, erklärte die Vorsitzende Martina Jacobowsky im Vorfeld. Bürgermeister Benjamin Köpfle bedankte sich im Namen der Kinder und betonte nochmals: „Wir sind selbst nicht glücklich darüber, dass wir den Umzug absagen mussten. Aber so sind die Regeln, es war für uns einfach nicht machbar“.

Die Verteilung der Backware blieb erneut nicht die einzige Ersatz-Aktion zu Sankt Martin in Laudenbach. Viele Bürger schmückten ihre Fenster in der Dämmerung mit Beleuchtung, um den Kindern bei ihren Mini-Umzügen am Abend im Familienverband eine Freude zu bereiten.