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Gemeinde Laudenbach

Neues Angebot, Spendenaktion läuft weiter

Artikel vom 05.07.2022

Verwaltung prüft kurzfristig aufgetauchtes, neues Angebot vor der endgültigen Entscheidung / Über 10 000 Euro Spenden

Die Laudenbacher Spielplatzpiraten können doch noch keine Segel setzen. Der Technische Ausschuss (TA) hat die Entscheidung über den Kauf eines neuen Piratenschiffs nochmals vertagt. Ein kurzfristig aufgetauchtes Alternativangebot soll erst noch von der Verwaltung geprüft werden. Dafür entschied sich das Gremium mit sechs zu drei Stimmen.

Bis kurz vor der Sitzung sah alles danach aus, als würde bald ein neues Piratenschiff auf Kurs gehen – oder zumindest in die Herstellung. Denn die Lieferzeiten liegen fast aller Modelle liegen bei über 20 Wochen. Die Verwaltung hatte zuvor aus sieben mitunter deutlich teureren Angeboten das Schiff „Grevenbroich“ als ihren Favoriten auserkoren und sich für die Neugestaltung auf Anregung des Gemeinderats mit einer Spendenaktion ins Zeug gelegt. Rund 24 000 Euro hätte das Schiff mit Montage gekostet, zusammen mit anderen Arbeiten auf dem Spielplatz will die Gemeinde noch in diesem Jahr auf der inzwischen brach liegenden Fläche an der Kreisverbindungsstraße rund 50 000 Euro in die Hand nehmen. Dabei sollte auch eine Spendenaktion helfen. Der Technische Ausschuss hatte die Entscheidung bereits in seiner Mai-Sitzung vertagt, um der Verwaltung mehr Zeit zum Spenden-Sammeln zu geben – und die Laudenbacher Bürger haben geliefert. Über 10 000 Euro hat die Verwaltung inzwischen an festen Spendenzusagen aufgetrieben. Einen Teil steuern Laudenbacher Firmen, den Großteil aber viele einzelne Bürger selbst bei.

Doch der Urlaub von TA-Mitglied Jürgen Kraske machte den Planungen zunächst einen Strich durch die Rechnung. Die SPD-Fraktion war schon bei der Sitzung im Mai „nicht 100 Prozent glücklich“ mit dem favorisierten Schiff. Am Bodensee entdeckte Kraske dann zufällig ein Piratenschiff auf einem Spielplatz und machte den Hersteller – ein kleinerer Handwerksbetrieb aus dieser Gegend – ausfindig. Ein entsprechendes Angebot für das etwas teurere und größere Spielschiff erhielt er erst am Wochenende vor der Montags-Sitzung, bei der Verwaltung ging das Angebot dementsprechend nicht mehr rechtzeitig ein. Zwar sei die Verwaltung umgehend in Kontakt mit dem Hersteller getreten. „Wir konnten das Angebot so kurzfristig aber natürlich nicht auf Herz und Nieren prüfen und können keine Aussage darüber treffen, wie valide es ist“, erklärte Bürgermeister Benjamin Köpfle. Es blieben also nur zwei Möglichkeiten: Ein Beschluss für das bisher favorisierte Schiff oder eine Verschiebung.

„Wir sehen in dem neuen Angebot eine Chance, die Erwartungen der Eltern und Kinder gerade vor dem Hintergrund der Spendenaktion besser zu erfüllen und an den alten Spielplatz anzuknüpfen“, so Kraske. Das Alternativangebot liegt ebenfalls mit Montage bei etwas über 30 000 Euro, ist größer und wie das alte Schiff in Bug und Heck. Hinzu kämen wie beim anderen Modell die aufwendigen Außenarbeiten. Der bisherige Favorit ist aus Sicht der SPD eher für kleinere Kinder geeignet, während das neue Angebot eine größere Altersspanne abdecke.

Dr. Eva Schüßler (CDU) konnte der Argumentation zwar folgen, erinnerte aber an das Risiko bei einer weiteren Verschiebung: Die letztmalige Preisgarantie für den bisherigen Favoriten lief nur bis zum 30. Juni. Andere Modelle waren in den vergangenen Wochen bereits um über 5000 Euro teurer geworden. Steigende Holzpreise könnten den mühselig gesammelten Spendenbetrag wieder „auffressen“, so die Befürchtung. Kraske führte dagegen ins Feld, dass es sich bei dem Alternativangebot „nicht um ein Schiff aus dem Katalog“ handle. Die Gemeinde könne noch Einfluss hinsichtlich des Preises, der Größe und der exakten Ausstattung nehmen. Oliver Kohl (CDU) verhehlte nicht, dass ihm das größere Schiff optisch besser gefalle – er wollte aber keinen „Blindflug“ eingehen. Gerhard Stein sah in dem Alternativangebot dagegen wie die SPD eine Chance.

Spendenaktion

Die Gemeindeverwaltung sammelt weiter Spenden für den Wiederaufbau des Piratenspielplatzes. (Volksbank Kurpfalz; IBAN: DE58 6709 2300 0030 0999 07; BIC: GENODE61WNM; Verwendungszweck: "Piratenspielplatz")

Alle Spenden sind zweckgebunden und werden ausschließlich für den Piratenspielplatz verwendet. Eine Spendenquittung erhalten Sie ab einem Betrag von 300 Euro oder auf Anfrage. Bei Beträgen darunter akzeptiert das Finanzamt in der Regel vereinfachte Nachweise wie Kontoauszüge.

Spenderinnen und Spender erhalten die Möglichkeit, sich auf einer Tafel auf dem neuen Spielplatz zu verewigen.

Bei Fragen zur Spendenaktion können Sie sich per E-Mail unter kevin.schollmaier(@)gemeinde-laudenbach.de an die Gemeinde wenden.

http://www.gemeinde-laudenbach.de//gemeinde-daten/aktuelles/aktuelles-aus-der-gemeinde