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Gemeinde Laudenbach

Aufbruch für den Klimaschutz

Artikel vom 25.02.2022

Klimaschutz-AG startet am 21. März im Festsaal

Cornelia Baumgärtner ist die „Neue“ im Rathaus. Am 1. Januar hat sie die neugeschaffene Stelle der Klimaschutzmanagerin übernommen. Das Amtsblatt hat mit der 40-Jährigen über ihre Ziele und erste Aktionen gesprochen. Der Auftakt wird die Gründung einer Klimaschutz-AG am 21. März sein, bei der alle Bürger aktiv mitreden können.

„Klimaschutz geht nur gemeinsam“

Nun hat Klimaschutz in Laudenbach ein Gesicht: Cornelia Baumgärtner ist Laudenbachs erste Klimaschutzmanagerin. Am 1. Januar hat die 40-Jährige die teilweise vom Bund geförderte Stelle im Rathaus angetreten. Sie ist die zentrale Ansprechpartnerin für Bürger sowie Dreh- und Angelpunkt für Klimaschutzfragen zwischen Verwaltung, Gemeinderat und Bevölkerung. Damit will die Gemeinde einen entscheidenden Schritt in Sachen zukunftsfähigem und nachhaltigem Zusammenleben machen.

In ihrem Büro unterm Dach des Rathauses hat sich Cornelia Baumgärtner inzwischen gut eingelebt. Doch wo anfangen bei einem so umfassenden, weltpolitischen Thema? Auf die zweifache Mutter wartet gleich zu Beginn ein Berg voll Aufgaben – 152 Seiten dick. So stark ist das Klimaschutzkonzept der Gemeinde, das Verwaltung, politische Gremien und Bürger gemeinsam erarbeitet hatten und vom Gemeinderat im Dezember 2020 verabschiedet wurde. Das ist für Baumgärtner, die seit 2003 in Laudenbach lebt, Ansporn und Anhaltspunkt zugleich.

Neu ist Klimaschutz für die Froschgemeinde nicht. Die im Konzept formulierten Ziele sind aus der Mitte der Bürgerschaft in mehreren Beteiligungsrunden entstanden, erste sichtbare Maßnahmen wie das ökologisch wertvollere Rathausumfeld sind bereits umgesetzt. Wozu also eine Klimaschutzmanagerin? Weil es nicht bei Zielen und einzelnen Maßnahmen bleiben soll.

Keine Symbolpolitik

„Klimaschutz ist inzwischen so umfassend und komplex, dass es für eine Verwaltung nicht einfach nebenbei geht. Dafür ist das Thema zu vielschichtig und viel zu wichtig“, betont Martin Hörr, dessen Bau- und Umweltamt maßgeblich am bisherigen Prozess beteiligt war und im engen Austausch mit Baumgärtner steht. Auch Bürgermeister Benjamin Köpfle ist davon überzeugt. „Die Erarbeitung des Klimaschutzkonzepts war keine Symbolpolitik für die Akten. Wir wollen tatsächlich vor Ort etwas verändern. Dafür braucht es Expertise und spezifisches Hintergrundwissen. Eine solche Fachfrau, die als Bürgerin zusätzlich schon mit den Gegebenheiten vor Ort vertraut ist, haben wir mit Cornelia Baumgärtner gefunden“, freut sich der Rathauschef.

Aufgewachsen ist Cornelia Baumgärtner nicht in Nordbaden, sondern in Sachsen. Erst nach ihrem Handelsfachwirt Anfang der 2000er Jahre in München zog es die junge Frau der Liebe wegen nach Laudenbach. In Darmstadt studierte Baumgärtner Energiewirtschaft, arbeitete dort anschließend bis zu ihrem Wechsel ins Rathaus beim Passivhaus Institut, einem Vorreiter im Bereich Energieeffizienz bei Gebäuden. Nicht nur in ihrem Job, auch privat begleitet die 40-Jährige das Thema Umweltbewusstsein schon ihr ganzes Leben. Natürlich habe ihre Familie ein Fahrzeug. „Ein eigenes Auto habe ich aber praktisch nie besessen, bin immer mit dem Zug gefahren“, erzählt sie. Das möchte sie aber nicht auf andere projiziert wissen. Statt des erhobenen Zeigefingers setzt Baumgärtner auf Information und Aufklärung. „Wir müssen die Menschen mitnehmen, nur gemeinsam kann Klimaschutz gelingen“, findet sie. Es gebe zahlreiche Dinge, für die sich Bürger gar nicht einschränken müssten – die aber dennoch einen Effekt auf die Umwelt hätten. Einige dieser Ideen finden Bürger schon jetzt auf der Webseite der Gemeinde unter dem Punkt „Klima vor der Haustür“ zusammengefasst. Viele im Konzept festgeschriebene Dinge etwa hätten einen ganz praktischen Nutzen und könnten langfristig sogar Geld sparen. „Wer als Unternehmen einen Euro in Energiemanagement steckt, erhält drei zurück“, sagt sie. Gerade für Kommunen bestehe ein großes Potential, Geld zu sparen. „Auch damit möchte ich beitragen“, so die Rathaus-Mitarbeiterin.

Als Einzelkämpferin versteht sie sich nicht. Klimaschutz solle in Laudenbach weiterhin viele Gesichter haben. Dass das möglich ist, habe auch die Bürgerbeteiligung gezeigt. „Wir möchten das riesige Interesse aufgreifen – vor allem den Wunsch aus der Bevölkerung, weiter aktiv mitreden zu dürfen“, erklärt sie. Die erste konkrete Maßnahme ist die Gründung einer Klimaschutz-AG. Die Auftaktveranstaltung findet am Montag, 21. März, um 19 Uhr im Festsaal statt. Je nach Interesse können sich Bürger mit kleinem Zeitaufwand einbringen. „Das genaue Format werden wir am Interesse ausrichten. Wir haben viele Spezialisten mit Know-How im Ort. Die wollen wir zusammenbringen“, so Baumgärtner

Termin & Anmeldung

Zur offenen Auftaktveranstaltung können sich Interessierte per E-Mail unter klimaschutz(@)gemeinde-laudenbach.de oder telefonisch unter Telefonnummer: 06201 7002 36 anmelden. Alle Informationen zur Klimaschutz-AG gibt es hier.

http://www.gemeinde-laudenbach.de//gemeinde-daten/aktuelles/aktuelles-aus-der-gemeinde