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Gemeinde Laudenbach

Abbrucharbeiten starten zeitnah

Artikel vom 21.11.2022

Abrissarbeiten sollen noch in diesem Jahr starten / Scheune bleibt vorerst erhalten

Langsam wird es ernst für den Schillerplatz. Bis ein neuer, einladend grüner Treffpunkt für Jung und Alt die Ortsmitte mit neuem Leben füllen kann, werden zwar voraussichtlich noch mehrere Jahre ins Land gehen. Doch zumindest die Abbrucharbeiten sollen zeitnah starten. Bereits im Mai hatte der Gemeinderat den Abriss der zwei maroden Gebäude an der Straßenseite beschlossen. Nun hat das Gremium auch den Auftrag an einen entsprechenden Unternehmer einstimmig vergeben. Der hat zugesagt, noch in diesem Jahr mit dem Abriss zu beginnen.

Damit auf dem Schillerplatz etwas Neues entstehen kann und die vielen Ideen aus der Bürgerwerkstatt umgesetzt werden können, müssen zunächst die alten Bestandsgebäude weichen. Nur die Scheune soll vorerst erhalten bleiben und kann Teil des späteren Architektenwettbewerbs sein. Obwohl das Großprojekt noch einige Zeit beanspruchen wird, drücken Verwaltung und Gemeinderat in Sachen Abriss der Bestandsgebäude aufs Gas. Denn der Abbruch ist mit 60 Prozent gefördert – allerdings nur noch bis zum Ende April 2023. Dann läuft das Förderprogramm Ortskernsanierung aus. Nach dem Abriss soll das Gelände aber nicht über Jahre völlig brach daliegen, wie Bürgermeister Benjamin Köpfle auf Nachfrage der Gemeinderatsfraktionen erklärte. Ein „Schillerplatz light“ sei an dieser Stelle zwar nicht als Provisorium geplant. Das sei auch in den Kosten nicht drin. „Hier soll aber kein Schandfleck entstehen“, betonte der Rathauschef. Eine jahrelange „Bauzaunlösung“ oder eines Wildparkplatzes werde man mit alternativen Methoden zu verhindern wissen, so Köpfle. Der Platz solle für den Übergang mit einfachen Maßnahmen ansehnlich und gleichzeitig weiterhin für die Kerwe nutzbar gemacht werden.

Rückblick: Ergebnisse der Bürgerwerkstatt

Für eine lebendige Ortsmitte

Offen, grün und einladend soll er sein. Ein Ort, der zum Verweilen einlädt und Generationen zusammenbringt. Ein Platz, der Identität schafft. Das sind die Kernbotschaften aus dem intensiven Bürger-Beteiligungsprozess rund um die Neugestaltung des Schillerplatzes. Die Ergebnisse (PDF-Datei) der Bürgerwerkstatt hat die beauftragte Kommunalentwicklung (KE) nun auf der Gemeindehomepage zusammengefasst. Mit einer Klausurtagung des Gemeinderats geht die Planung dann in seine finale Phase.

Dem Gemeinderat fällt die schwierige Aufgabe zu, auf Grundlage des Ideenwettbewerbs mit über 200 Einsendungen und der Bürgerwerkstatt mit rund 50 Teilnehmern einen zukunftsfähigen Schillerplatz für Anwohner und alle anderen Bürger zu basteln. Dass das nicht einfach wird, hat schon der bisherige Beteiligungsprozess gezeigt. Zwar geht aus den Ergebnissen der KE hervor, dass sich die Teilnehmer über die zentralen Funktionen des Platzes weitgehend einig waren. Die Mehrheit wünschte sich etwa einen multifunktionalen Ort, der eine vielfältige Nutzung erlaubt. Wie genau dieser „Treffpunkt für Jung und Alt“ aber aussehen soll, darüber gab es auch in der Bürgerwerkstatt unterschiedliche Ansichten.

Zwei von drei Gruppen schlugen eine Art zweigeteilte Nutzung vor – mit Frei- und Grünflächen auf der einen, Gebäuden mit sozialen oder kulturellen Angeboten auf der anderen Seite. Ob darin Bestandsgebäude eine Rolle spielen sollen und ins neue Konzept eingebunden werden können war noch unklar. Jedenfalls sollten, so formulierte es die Mehrheit, ortstypische Elemente aufgegriffen und auch bei eventuellen Neubauten inbegriffen sein. Oft war neben dem Freiflächencharakter auch die Rede von einer gastronomischen Nutzung. Die Vorschläge der Bürger beinhalteten eine kommerzielle Café-Nutzung genauso wie zwanglose Verweilmöglichkeiten oder Kultur- und Jugendeinrichtungen. Eine Gruppe verzichtete gänzlich auf Bebauung. Auf ihrer Agenda stand stattdessen eine großzügige Grünanlage mit Wasserelementen und einer Sandsteinmauer als kleine, optische Abgrenzung. Einzelne Vorschläge zu Spielplätzen oder Skate-Anlagen ernteten auch Kritik: Hier sei das Konflikt- und Lärmpotenzial mitten im Ort zu groß, so die Argumentation.

Die große Resonanz und Kreativität beim Beteiligungsprozess zeigt für Bürgermeister Benjamin Köpfle, wie wichtig der Schillerplatz für die Laudenbacher ist und welch großes Potenzial in seiner Neugestaltung liegt. „Es war absolut richtig, die Menschen hier mit einzubeziehen“, resümierte der Rathauschef. Klar sei aber auch, „dass es nur einen Schillerplatz gibt“. Nun sei es am Gemeinderat, den besten Kompromiss zu finden.

Die ausführlichen Ergebnisse der KE sowie der gesamte Verlauf des Beteiligungsprozesses stehen hier zum Einsehen bereit.

http://www.gemeinde-laudenbach.de//gemeinde-daten/aktuelles/aktuelles-aus-der-gemeinde