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Neuer Erinnerungsgarten auf dem Friedhof

Artikel vom 13.03.2025

Erd- und Urnenbestattungen möglich

Lavendel und Thymian zwischen einer Trockenmauer und einer Bank in der Sonne – was nach einem Garten in der Toskana klingt, ist ein neues Grabfeld auf dem Laudenbacher Friedhof. In einem mediterranen Erinnerungsgarten bieten Gemeinde, die Genossenschaft Badischer Gärtner und die Friedhofsgärtnerei Pressler Trauernden eine neue Form der Erinnerungskultur: In dem professionell gepflegten und gärtnerisch angelegten Grabfeld erhalten Hinterbliebene einen würdevollen Ort zum Erinnern, müssen sich aber nicht mehr selbst um die Pflege kümmern.

Mit dem Bestattungshain hatte die Gemeinde bereits eine kostengünstige, naturnahe Bestattungsvariante geschaffen. Der mediterrane Erinnerungsgarten schafft eine weitere Alternative zu herkömmlichen Gräbern, bietet mit einer Friedhofsgärtnerei im Rücken aber gärtnerisch ganz andere Möglichkeiten. "Dieser Wunsch kam ganz deutlich aus unserer Bevölkerung", erklärte Bürgermeister Benjamin Köpfle bei der Einweihung. Der Rathauschef erinnerte an einen CDU-Antrag, dem sich der gesamte Gemeinderat schnell einstimmig anschloss. Denn der Trend gehe – auch in Laudenbach – immer mehr Richtung Urne und dahin, dass Angehörige aufgrund von Wohnortsentfernungen immer mehr Schwierigkeiten haben, sich um Gräber zu kümmern. "Viele Menschen können oder wollen sich nicht mehr in diesem Ausmaß um ein Grab kümmern", so Köpfle. 

Erd- und Urnenbestattungen

In dem neuen Erinnerungsgarten ist zunächst Platz für 15 Urnen und drei Särge. Eine potenzielle Erweiterungsfläche direkt daneben gibt es bereits. Ein Platz in dem Erinnerungsgarten ist an eine Vereinbarung mit der Genossenschaft Badischer Gärtner geknüpft, die die Pflege langfristig zusichert. Vor Ort kümmert sich dann die Weinheimer Friedhofsgärtner Pressler um die Gräber. "Der Bedarf ist eindeutig da", bestätigte Bernd Otto, der gleichzeitig Senior-Geschäftsführer der Weinheimer Gärtnerei ist und im Aufsichtsrat der Genossenschaft sitzt. Nach ersten Pilotprojekten im Jahr 2003 in Karlsruhe haben sich die Erinnerungsgärten schnell im ganzen Land ausgebreitet. Inzwischen gibt es allein in Baden rund 500, auch an der Bergstraße haben viele Kommunen bereits ein solches gärtnergepflegtes Grabfeld.

Das mediterrane Flair auf dem Laudenbacher Friedhof kommt dabei nicht von ungefähr. Denn mit seiner Hanglage ohne Beschattung ist der Erinnerungsgarten praktisch dauerhaft der Sonne ausgesetzt. "Diese Herausforderungen mit viel Sonne und tendenziell weniger Regen werden in Zukunft eher noch zunehmen", schilderte Julian Otto, Junior-Chef der Gärtnerei, "wir haben Pflanzen ausgewählt, die damit gut klar kommen, klimaresilient, trotzdem winterhart und ökologisch wertvoll sind". Mit einem rosafarbenen Teppich-Phlox auf dem Grund, Thymian, Lavendel, Storchschnabel und Sedum ergibt sich ein mediterraner Garten, der gleichzeitig Insekten Nahrung bietet. Eine Trockenmauer, zwei Sitzbereiche und kleine Palmen rahmen das Gelände ein. "Das mag auf den ersten Blick ungewöhnlich für einen Friedhof wirken, macht aus unserer Sicht aber total Sinn", erklärte Otto, der im Sinne der Nachhaltigkeit auch den Wasserverbrauch im Sommer im Blick hat. Nachhaltigkeit gilt auch bei den Grabsteinen: Die Odenwald-Quarze stammen aus dem Lautertal.

Informationen zum Erinnerungsgarten erhalten Sie bei der Friedhofsverwaltung oder direkt bei der Friedhofsgärtnerei:

Jens Roser
Telefonnummer: 06201 7002 62
jens.roser(@)gemeinde-laudenbach.de

Friedhofsgärtnerei Pressler
Bergstraße 158
69469 Weinheim
Telefonnummer: 06201 13066
www.pressler-weinheim.de