Grüne Bewässerungssäcke sollen Bäume retten
Anhaltende Dürre bedroht viele Jungbäume / Grüne Säcke sorgen für effektivere Bewässerung
Die seit Wochen anhaltende Dürre bedroht Laudenbachs Bäume. Für den Gemeinde-Bauhof ist die Bewässerung zur Mammut-Aufgabe geworden. Die Böden sind inzwischen so trocken, dass sie kaum noch Wasser aufnehmen können. Grüne Bewässerungssäcke an besonders bedrohten Bäumen sollen Abhilfe schaffen und eine stetige, tröpfchenweise Bewässerung gewährleisten. Dabei können auch Bürgerinnen und Bürger mit einer Gießkanne mit helfen.
Täglich rücken die Mitarbeitenden des Bauhofs inzwischen mit tausenden von Litern lebensspendendem Wasser aus. Gerade im Hinblick auf den Klimawandel und kontinuierlich steigende Temperaturen hat das Grün in der Gemeinde einen unschätzbaren Wert fürs Mikroklima. Über 1000 Bäume muss der Bauhof aktuell in einer Woche versorgen, um sie am Leben zu halten. Dazu kommen zahlreiche Staudenbeete, Blumenkübel und andere Grünflächen. Doch inzwischen fehlen der Natur die Niederschläge so sehr, dass der Bauhof kaum noch hinterher kommt. „Wir machen, was wir können – aber wir müssen mittlerweile Prioritäten setzen“, erklärt Bauhof-Leiter Andreas Franke. Denn neben der Bewässerung laufen beim Bauhof auch andere, unaufschiebbare Tätigkeiten wie Beerdigungen, Kerwe-Vorbereitungen oder das Freischneiden der Bach weiter. Das große Problem: Durch die anhaltende Dürre sind Bäume nicht nur auf Bewässerung angewiesen. Die Böden sind so spröde und hart, dass sie nur noch geringe Mengen Wasser aufnehmen können.
Ein Großteil des Wassers läuft bei regulärer Bewässerung oberirdisch ab, verdunstet oder läuft sinnlos in die Kanalisation, ohne das tiefere Erdreich und die Wurzeln zu erreichen. Besonders Jungbäume im Alter von bis zu sechs Jahren sind von den extremen Wetterbedingungen bedroht. Abhilfe schaffen sogenannte Bewässerungssäcke. Die grünen Beutel, die am unteren Teil des Baumstammes hängen, fassen zwischen 75 und 100 Litern Flüssigkeit. Über Mikro-Löcher geben sie langsam Wasser an das darunter liegende Erdreich ab. So kann das Wasser versickern. Das spart sogar Wasser, weil die Bäume die Flüssigkeit viel effektiver aufnehmen können. Zusätzlich beschatten die Säcke den Bereich unmittelbar um den Stamm und schützen das beginnende Wurzelwerk vor übermäßiger Sonneneinstrahlung.
Zehn solcher Säcke hat das Bau- und Umweltamt bereits Anfang des Jahres im Hinblick auf zu erwartende Dürreperioden versuchsweise angeschafft. Weil das System zu funktionieren scheint, sind mittlerweile 110 junge oder besonders bedrohte Bäume damit ausgestattet. „Bei den aktuellen Bedingungen würden sonst reihenweise Bäume kaputt gehen“, weiß Bauhof-Leiter Andreas Franke.
Selbst mit den Säcken bleibt die Bewässerung ohne natürliche Niederschläge für den Bauhof aber ein Kraftakt. „Wir wären nicht böse, wenn uns Bürgerinnen und Bürger mit ein oder zwei Gießkannen die Woche helfen würden“, so Franke, der betont: „Viele machen das auch schon. Dafür sind wir sehr dankbar“. Zu erkennen sind die besonders bedrohten Bäume an ebenjenen grünen Säcken. Neben der Bewässerungshilfe können Bürgerinnen und Bürger auch Baumpaten werden und mit der Pflege der Baumscheiben einen kleinen Teil für mehr Grün in Laudenbach leisten.
Mehr Informationen zu Baumpatenschaften finden Sie hier.
Informationen zur Aktion erhalten Sie beim Bau- und Umweltamt:
E-Mail schreiben
Telefonnummer: 06201 7002 44