Aktuelles aus der Gemeinde: Gemeinde Laudenbach

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Jahresrückblick mit Bilderstrecke

Artikel vom 08.01.2025

Der Jahresrückblick des Bürgermeisters

„Es ist Zeit, für das was war, Danke zu sagen. Damit das, was werden wird, unter einem guten Stern beginnt.“
 

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

erneut ist ein Jahr zu Ende gegangen. Die Tage werden schon wieder etwas länger, die Adventszeit und der Jahreswechsel sind wie im Flug an uns vorüber gegangen. Dabei hatten wir uns wieder einmal vorgenommen, die Zeit vor Weihnachten und zwischen den Jahren etwas ruhiger anzugehen.  

Auch der Blick auf die weltpolitische Lage trägt nicht unbedingt zur Beruhigung bei. Gerade nach den Weihnachtsfeiertagen sollten wir die Augen nicht vor den Problemen dieser Welt verschließen, aber zugleich die vielen positiven Dinge in den Blick nehmen, um die uns viele in der Welt beneiden. Dass wir in Deutschland in Frieden und Freiheit leben dürfen; dass wir das Weihnachtsfest im Kreise von Familien und Freunden mit genügend Essen und Trinken feiern konnten; dass wir in Laudenbach und natürlich auch darüber hinaus trotz aller Widrigkeiten auch vergangenen Jahr wieder viel Gutes geschaffen haben.

Das, um was uns viele beneiden, ist nicht zuletzt auch unser Gemeindeleben, auf das ich nach dem Jahreswechsel in mittlerweile gewohnter Weise mit diesen Zeilen zurückblicken möchte.

Bevor ich den Blick auf die vielen Ereignisse im Jahr 2024 richte, möchte ich Sie mit ein paar Fakten versorgen: Unsere Gemeinde hatte zum 30.06.2024 genau 6550 Einwohnerinnen und Einwohner. Das sind 74 Einwohner weniger als vor einem Jahr. 44 Kinder mit Hauptwohnsitz in Laudenbach wurden 2024 neu geboren und von 55 Mitbürgerinnen und Mitbürgern mussten wir uns leider für immer verabschieden. 26 Paare gaben sich im Laudenbacher Standesamt das Ja-Wort.

Liebe Mitbürgerinnen, lieber Mitbürger,

wie gerne hätte ich Ihnen in diesem Jahresrückblick berichtet, dass nach den Krisen der vergangenen Jahre endlich Normalität einkehrt. Dass nach Corona-, Energiekrise und Krieg unsere Wirtschaft brummt und sprudelnde Einnahmen eine glänzende Zukunft für unseren Gemeindehaushalt bereithalten. Dass der Gesetzgeber sich endlich Zurückhaltung bei zusätzlichen Staatsleistungen verordnet hat und dass endlich bürokratische Hürden im großen Stil abgebaut wurden. Abermals muss ich Ihnen jedoch vom Gegenteil berichten und – wenn ich ganz ehrlich sein darf – mir fällt es zunehmend schwerer, die passenden Worte zu finden.

Mittlerweile schreiben nahezu alle Städte und Gemeinden tiefrote Zahlen und befinden sich – wie die Landkreise – in höchster Finanznot. Der sprunghafte Anstieg von Personal-, Energie-,
Reinigungs-, Bau- und Materialkosten kann nicht durch entsprechende Einnahmesteigerungen kompensiert werden. Dass wir als Gemeinderat und Verwaltung – oft zulasten des Gemeindehaushalts – gemeinsam im Sinne unserer Bürgerschaft entscheiden und Steuersätze trotz der finanziellen Lage der Gemeinde nicht erhöht haben, zeigt auch der einstimmige Beschluss zum Hebesatz bei der Grundsteuer.

In den folgenden Jahren wird sich allerdings an der Einnahmesituation aller Städte und Gemeinden substanziell etwas verändern müssen. Mittlerweile scheinen dies auch die Verantwortlichen in Berlin und Stuttgart begriffen zu haben. Nur: Allein Ankündigungen helfen uns nicht weiter!

Wie sonst kann es sein, dass weiterhin Gesetz um Gesetz beschlossen wird, deren Umsetzung Milliarden verschlingt, ohne, dass auch nur annähernd für deren Finanzierung gesorgt ist? Wie sonst kann es sein, dass die kommunalen Aufgaben durch den Gesetzgeber massiv erweitert wurden, ohne annähernd für eine entsprechende Kostenerstattung zu sorgen? Wie sonst kann es sein, dass noch immer Milliarden in Bürokratie und jahrelanger Prüfung von Förderanträgen verschwinden, anstelle uns Kommunen unbürokratisch Mittel zur Verfügung zu stellen?

Gemeinden sind der Ort der Wahrheit

Ich verspreche Ihnen, dass ich nicht müde werde, den Finger in die Wunde zu legen und für die kommunale Selbstverwaltung zu kämpfen. „Die Gemeinden sind der eigentliche Ort der Wahrheit, weil sie der Ort der Wirklichkeit sind“, hat Hermann Schmitt-Vockenhausen vor vielen Jahrzehnten so treffend gesagt. Auch wir hier in Laudenbach sind ein wichtiger Teil eines kräftigen und stabilen Fundaments unseres demokratischen Staates. Die Kommunen sind in ihrer Überparteilichkeit, in ihrer Bürgernähe und ihrer nüchternen Sachorientierung die gelebte Brandmauer gegen extremistische und antidemokratische Entwicklungen. Als solche müssen wir sie erhalten und stärken.

Passend dazu hatten sich im Februar über 400 Laudenbacherinnen und Laudenbacher zu einer Mahnwache auf dem Schillerplatz versammelt, um friedlich gegen Extremismus, Rassismus, religiösen Fanatismus und für eine bunte und vielfältige Gesellschaft zu demonstrieren. Mein Dank gilt den Organisatoren, die für ihre Veranstaltung auf eine breite Unterstützung aller ortsansässiger Parteien, Vereine, Organisationen und der der gesamten Bürgerschaft bauen konnte.

Zurück zum Thema Finanzen: In diesem Zusammenhang hatte ich bereits im letzten Jahr ausgeführt, dass wir wohl die einzige Kommune kreisweit sein dürften, die in den vergangenen fünf Jahren Personalstellen abgebaut und nicht deutlich aufgebaut hat. Das alles trotz massiv gestiegener Aufgaben, die beispielsweise den Landkreis dazu gezwungen haben, in den vergangenen fünf Jahren über 180 neue Stellen zu schaffen. Ich möchte daher insbesondere allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Gemeinde danken. Ohne ihr Engagement wären die zweifellos erzielten Erfolge dieses Jahres und natürlich auch aller vergangenen Jahre nicht erreichbar gewesen. An Sie alle appelliere ich, wie in der Vergangenheit, die fortwährend geleistete Arbeit aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gemeinde auch weiterhin entsprechend zu würdigen. Gerade in diesen Zeiten ist ein respektvoller Umgang – selbst, wenn nicht immer alles glatt läuft – von besonderer Relevanz.  

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

bei der beschriebenen Finanzlage war klar, dass auch in diesem Jahr kein Spielraum für Investitionen war, die einfach nur „Nice to have“ sind. Wir haben wie bisher einen klaren Fokus auf Investitionen in die Zukunft unserer Gemeinde gesetzt.

Dass wir dies mit vollem Eifer angegangen sind, zeigt das Jahr 2024, das sicherlich als „Jahr der Baustellen“ in die Geschichte der Gemeinde Laudenbach eingehen wird. Baustellen sind selbstverständlich kein Selbstzweck, sondern dienen der Erhaltung unserer Infrastruktur, um unsere Gemeinde fit für die Zukunft zu machen. Als größte Einzelinvestition stach in 2024 die Neugestaltung des Bahnhofsumfelds hervor. Aus einer unansehnlichen Schotter- und Schlaglochwüste wurde innerhalb weniger Monate eine ansprechende Mobilitätszentrale mit vielen Bäumen und Begrünung, Busanbindung, Angeboten für E-Mobilität, vielen Radabstellplätzen, Brunnenanlage inklusive Trinkbrunnen und natürlich auch einer großen Anzahl an Stellplätzen. Es ist uns gelungen, alle Verkehrsmittel – natürlich auch die Fußgänger – sinnvoll miteinander zu verbinden. Mit einem großen Bürgerfest im Oktober, das nur durch die tatkräftige Unterstützung unserer Vereine auf die Beine gestellt werden konnte, durften wir das neue Bahnhofsumfeld einweihen. Ich danke Ihnen für die vielen positiven Rückmeldungen, allen am Projekt Beteiligten sowie dem Gemeinderat für die hierzu stets mit großer Mehrheit gefassten Beschlüsse.

Das größte einzelne Infrastrukturprojekt in der Geschichte unsere Gemeinde war in diesem Jahr der Glasfaserausbau durch die Deutsche Giganetz. Wenngleich die Gemeinde hier nicht selbst gebaut hat, waren doch ständige Abstimmungen und Gespräche notwendig, um die Maßnahme zügig und ordnungsgemäß zu begleiten. In Rekordzeit wurde ein kilometerlanges Glasfasernetz verlegt. Dass dabei auch Probleme auftreten, ist bei einer solchen Großmaßnahme wohl leider nicht zu vermeiden. Ich setze trotzdem darauf, dass wir mit diesem Schritt die Telekommunikationstechnik in unserem Ort optimal auf die Erfordernisse der nächsten Jahrzehnte aufgestellt haben.

Mit dem offiziellen Spatenstich konnten wir nach vielen Jahren Planungszeit und diversen bürokratischen Hürden im Sommer die Erschließung unseres Neubaugebiets Kisselfließ II einläuten. Mit Abschluss der Arbeiten – voraussichtlich Anfang 2026 – werden über 80 Bauplätze für alle Formen des Wohnens entstanden sein, die sowohl für Laudenbacher Familien wie auch für die Region attraktiven und modernen Wohnraum bieten.

Diverse Arbeiten auf der B3 brachten die ein oder andere Einschränkung mit sich. Auch hier war die Gemeinde nicht selbst am Verfahren beteiligt, was sich auch daran zeigte, dass der Wunsch der Verwaltung, die Arbeiten besser aufeinander abzustimmen, bei den Genehmigungsbehörden keine große Beachtung fand. Zunächst verbauten die Stadtwerke Weinheim zahlreiche Kabel, um ihr Stromnetz zu verbessern und den gestiegenen Strommengen in Zeiten von Wärmepumpen, PV-Anlagen und Co. frühzeitig Rechnung zu tragen. Im weiteren Verlauf nahm das Regierungspräsidium Karlsruhe eine Komplettsanierung der Fahrbahndecke „von Kreisel bis Kreisel“ vor. Die Ergebnisse können sich sehen lassen und bescheren den verkehrslärmgeplagten Anwohnern der Hauptstraße zumindest eine ruhigere Ortsdurchfahrt.

Apropos Straßenbau: In der Danziger Straße nahm wiederum die Gemeinde über eine Viertelmillion Euro in die Hand, um eine der sanierungsbedürftigsten Straßen der Gemeinde auf Vordermann zu bringen und umfangreich zu sanieren. Neben der Fahrbahndecke wurde auch das Thema Barrierefreiheit verbessert. Der Wunsch, sanierungsbedürftige Gemeindestraßen nach und nach anzugehen, wird auch in den kommenden Jahren stark von der Finanzlage abhängig sein.

Millionenprojekt Wasserversorgung

Zwei weitere Maßnahmen, um unsere Infrastruktur zu erhalten, fanden trotz der hohen Investitionssumme für viele Laudenbacherinnen und Laudenbacher fast im Verborgenen statt. Die Neuordnung der Wasserversorung in der Hochzone mit dem Bau von zwei Druckerhöhungsanlagen ermöglicht, dass alle erschlossenen Gebäude in Laudenbach künftig auch Laudenbacher- (bzw. Hemsbacher) Wasser erhalten. Bisher waren diese an eine Quelle aus Ober-Laudenbach angeschlossen. Dort traten jedoch immer wieder Wasserknappheit und Keimbelastung auf, sodass sich die Gemeinde entschied, diese Investition zu tätigen. Auch der Bau einer neuen Hauptförderleitung vom Wasserwerk Hemsbach bis in die Weschnitzsiedlung wird für viele Jahrzehnte zur Versorgungssicherheit beitragen. Wir sind es zurecht gewohnt, dass beim Öffnen des Wasserhahns qualitativ hochwertiges und frisches Trinkwasser aus dem Hahn kommt. Dafür ist es aber zwingend notwendig, fortlaufend in unsere Infrastruktur zu investieren, was wir im Jahr 2024 an vielen Stellen getan haben. Dies soll auch die kommenden Jahre fortgesetzt werden.

Rekord-Förderung Bergstraßenhalle

Obwohl von einem Baubeginn noch einige Zeit entfernt, versetzte uns in diesem Jahr eine Nachricht über die Bergstraßenhalle in große Freude. Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestags befürwortete den Antrag der Gemeinde Laudenbach und stellte die Rekord-Fördersumme von 6 Millionen Euro für deren Kernsanierung in Aussicht. Dies stellt nicht nur die Maximalförderung aus dem Förderprogramm dar, sondern ist auch die höchste Einzelförderung in ganz Baden-Württemberg! Ich freue mich außerordentlich, dass sich der hohe Einsatz für dieses Förderprogramm gelohnt hat. In den kommenden Monaten wird die weitere Planung im Mittelpunkt der Verwaltungsarbeit stehen, die eigentliche Sanierung wird sich über die nächsten Jahre hinziehen. Sie wird uns als Gemeinde personell wie finanziell sehr fordern. Zugleich halte ich sie für alternativlos. Ohne unsere Bergstraßenhalle ist Vereins- und Breitensport in Laudenbach undenkbar. Sie muss auch in den nächsten 50 Jahren verlässlich für unsere Bürgerschaft zur Verfügung stehen.

Schon einen Schritt weiter in Sachen Sanierung ist die TG-Laudenbach, die in diesem Jahr ihren in die Jahre gekommenen Hallenboden erneuern konnte und dafür auch auf einen Zuschuss der Gemeinde setzen konnte. Dies erachteten alle im Gemeinderat als Selbstverständlichkeit, denn die TG-Halle ermöglicht nicht nur den vielen TG-Abteilungen die Durchführung ihres breiten Angebots für die gesamte Bürgerschaft, sondern wird auch rege für den Schulsport der Sonnberg-Schule genutzt. Eine wichtige Investition für unsere Gemeinde.

Bei all diesen (Bau-)Maßnahmen herrschte auch im Jahr 2024 große Übereinstimmung im Gemeinderat, der fraktions- und parteiübergreifend stets das Wohl der gesamten Gemeinde in den Mittelpunkt seiner Beratungen stellte. Es war daher ob der sehr guten Zusammenarbeit tatsächlich etwas Wehmut zu verspüren, als die Kommunalwahlen im Juni ein jähes Ende der aktuellen Legislaturperiode einläuteten. Drei Listen stellten sich bei den Gemeinderatswahlen dem demokratischen Votum der Laudenbacherinnen und Laudenbacher, die erneut die CDU zur stärksten Fraktion im Gemeinderat wählten. Sie stellt künftig 9 Gemeinderätinnen und Gemeinderäte (+1), die SPD 6 (+1) und die Grünen 3 (-2). Noch vor der kommunalpolitischen Sommerpause erfolgte die feierliche Verpflichtung der neuen Gemeinderäte und zugleich die Verabschiedung der ausscheidenden Gemeinderäte, denen ich auch an dieser Stelle noch einmal ganz herzlich für ihr jahrelanges ehrenamtliches Engagement zum Wohle der Gemeinde danken möchte. Vielen Dank an: Vanessa Bausch, Frank Czioska, Kai-Enno Dewald, Joachim Kerzmann, Oliver Kohl und Gerhard Stein.

Neben den Gemeinderatswahlen konnte Laudenbach auch bei den Kreistagswahlen einen Erfolg feiern. Mit überzeugendem Ergebnis wiedergewählt wurde Kreisrat Alois Nickel. An seiner Seite darf ich künftig die Interessen von Laudenbach, Hemsbach und Heddesheim (dem hiesigen Kreistagswahlkreis „Hemsbach“) vertreten.

Politische Vertretung war auch das Hauptaugenmerk unserer Einladung an Herrn Minister Peter Hauk, MdL, der als zuständiger Minister für Flurneuordnung Anfang August zu Besuch in Laudenbach war. Gemeinsam mit der Teilnehmergemeinschaft der Flurneuordnung im Gebiet „Obere Hassel“, Gemeinderäten und Vertretern der Flurneuordnungsbehörde von Kreis und Land erläuterten wir dem Minister vor Ort die bürokratischen Probleme mit dem seit über 13 Jahre laufenden Verfahren, bei dem nun erneut eine artenschutzrechtliche Prüfung für viele Monate Verzögerung sorgte. Für den in unserer Gemeinde so prägenden Weinbau ist jedoch eine zügige Umsetzung des Verfahrens von höchster Relevanz, um der zunehmenden Verbuschung zu begegnen. Diese entsteht, weil immer mehr Winzer ihre Grundstücke mangels Erreichbarkeit aufgeben. Im Ergebnis sicherte der Minister seine Unterstützung zu, sodass wir voller Hoffnung auf eine Umsetzung in den kommenden Jahren setzen.  

Bereits fertig geplant, zumindest in der Entwurfsfassung, ist die Neugestaltung unseres Schillerplatzes. Hierzu kürte ein aus Gemeinderäten, Architekten und Verwaltung besetztes Preisgericht im Frühjahr ein lokales Architekturbüro als Sieger des zugehörigen Architektenwettbewerbs. Deren Entwurf greift das Ergebnis der breiten Bürgerbeteiligung, bei der sich über 200 Laudenbacherinnen und Laudenbacher aller Altersklassen beteiligt hatten, auf und setzt auf eine Platzgestaltung mit hoher Aufenthaltsqualität. Zugleich soll die bestehende Scheune erhalten und erweitert werden, wo auch eine gastronomische Einheit mit Café geplant ist. Die konkrete Umsetzung der Planung wird nun von der Finanzlage und der weiteren Förderung durch das Land abhängig sein.

Eine Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger an den Planungen der Gemeinde war auch das Hauptaugenmerk unserer Bewerbung um eine Teilnahme bei den sogenannten Fußverkehrs-Checks, die das Land Baden-Württemberg jährlich ausschreibt. Als eine von 15 Kommunen landesweit wurden wir in diesem Jahr ausgewählt. Das Programm soll den Fußverkehr in den Städten und Gemeinden verbessern und konkrete Verbesserungspotentiale aufzeigen: In diesem Jahr mit besonderem Fokus auf den Schulwegen. Nach einem Auftakt-Workshop fanden bereits in diesem Jahr zwei Begehungen (eine öffentliche und eine Schülerbegehung) von neuralgischen Punkten unter qualifizierter Begleitung durch ein Fachbüro statt. Diese wurden beim Abschlussworkshop ausgewertet und in korrekte Maßnahmenvorschläge gegossen, die im Frühjahr 2025 dem Gemeinderat vorgestellt werden. Bei der Umsetzung werden wir freilich auch auf Unterstützung der zuständigen Behörden, insbesondere der Straßenverkehrsbehörde, angewiesen sein.  

Ehrenamtliches Engagement

Wie immer war das zu Ende gehende Jahr auch ein Jahr des Laudenbacher Ehrenamts, das viel mehr umfasst als die Kommunalpolitik. Bereits im Januar durfte ich in einer Feierstunde Herrn Albert Werner die Bürgermedaille der Gemeinde Laudenbach verleihen. Dies ist die höchste Auszeichnung, die unsere Gemeinde für herausragendes ehrenamtliches Engagement vergibt. Über 43 Jahre – eine in heutiger Zeit kaum mehr vorstellbare Zahl – leitete Albert Werner den DRK Ortsverein Laudenbach als Vorsitzender, bevor er 2022 das Amt an seinen Sohn Michael übergab. Parallel war er 15 Jahre lang auch noch Mitglied des DRK Kreisvorstands. Doch sein Einsatz für das DRK und die Gemeinde geht weit über formelle Titel hinaus. Albert Werner ist ein wahres Herzstück dieser Organisation und ein unersetzliches Bindeglied für unsere Gemeinde. Viele Jahrzehnte war die Person Albert Werner ein Synonym für das DRK Laudenbach. Kern seines Engagements waren und sind immer diejenigen unserer Gesellschaft, die Hilfe und Unterstützung brauchen. Der Gemeinderat war sich daher schnell einig und beschloss einstimmig, Herrn Werner für diese großartigen Leistungen die Bürgermedaille der Gemeinde Laudenbach zu verleihen.

Für jahrelanges Engagement bedankt sich die Gemeinde Laudenbach auch bei Ingrid Heisel und Claudia Hertinger-Moreno, die im Rahmen einer Gemeinderatssitzung als langjährige Außenstellenleitung und „Gesichter“ der Volkshochschule in Laudenbach verabschiedet wurden. Mit Natalie Schubert wurde eine tatkräftige Nachfolgerin gefunden, die die VHS noch sichtbarer machen möchte.

Wie immer trug unsere Feuerwehr nicht nur zur Sicherheit im Ort bei, sondern bereicherte unter anderem am Tag der Offenen Tür den Veranstaltungskalender. Daneben trugen viele weitere Vereine und Organisationen zur Lebendigkeit unserer Gemeinde bei und ich bitte bereits jetzt um Verständnis, das hier nicht alle Veranstaltungen aufgezählt werden können. Die Ortsranderholung des AWO Ortsvereins Laudenbach wartete mit neuem Rekord der teilnehmenden Kinder auf und kann in ihrer Bedeutung für Eltern und Kinder gar nicht hoch genug geschätzt werden. Erneut nahm die Gemeinde am mittlerweile traditionellen Stadtradeln teil und setzte damit ein Zeichen für das Radfahren und Klimaschutz. Den Wanderpokal als bestes Team holte sich die CDU zurück, die sicher auch im Jahr 2025 versuchen wird, diesen zu verteidigen. Tradition haben der Adventszauber von Pfadfindern und Kita Abenteuerland, die quartalsmäßig wechselnden Kunstausstellungen des Kunstkreises Laudenbach im Rathaus, das Jahreskonzert der BigBand, der 7-Meter-Ball der Handballer, das Oktoberfest der Tischtennisabteilung der TG und vieles vieles mehr!

An dieser Stelle sei lieber einmal zu viel als einmal zu wenig wiederholt, dass all diese Veranstaltungen ohne ehrenamtliches Engagement unmöglich wären. In Laudenbach sind wir zurecht stolz auf das breite Angebot aus über 40 Vereinen und Organisationen.

Am „Vaddertag“ bereicherten abermals unsere Feuerwehr sowie der Kerwe- und Heimatverein das kulinarische wie kulturelle Angebot in der Gemeinde. Beide Angebote wurden erneut sehr gut angenommen. Beim wunderbaren Lindenplatzfest konnte mit Jakob „Maggi“ Magsam ein alter Bekannter als Kerweparrer präsentiert werden, der in seiner Kerweredd beim Highlight eines jeden Veranstaltungsjahres – unserer Laudenbacher Froschkerwe – gleich noch ein paar Altparrer mit auf die Bühne brachte. Die Kerwe wurde indes ihrem Ruf als friedlichste und gemütlichste Kerwe an der Bergstraße abermals gerecht und so wurde bei hitzigem Spätsommerwetter im Kerwegebiet bis zur letzten Minute in der Nacht von Montag auf Dienstag gefeiert. Mein besonderer Dank geht hierzu an alle beteiligten Standbetreiber und natürlich den Kerwe- und Heimatverein, ohne den die Kerwe nicht möglich wäre. Gleiches gilt für unseren schönen Laudenbacher Weihnachtsmarkt, der erst vor wenigen Tagen – erneut mit einem Rekord an Ständen – dem Regenwetter trotzte und vorweihnachtlichen Glanz ins Dorf brachte. All das wird im Ehrenamt organisiert! Gerne wiederhole ich daher an dieser Stelle meinen Appell an Sie alle: Bringen Sie sich ein, machen Sie mit! Unser tolles Vereinsleben braucht engagierte Mitstreiterinnen und Mitstreiter, um das Angebot auch in den kommenden Jahren aufrecht erhalten zu können.

 

Das gilt selbstverständlich auch für die Engagierten in unseren Partnerschaftsausschüssen mit unseren Partnerstädten in Ivry-la-Bataille und Elek. Neben dem Kirchweihfest und dem traditionellen Speckbraten war der Besuch des Weltfreundschaftstreffens in Elek sicher das Highlight des Partnerschaftsjahres. Mit einer großen Delegation reisten wir nach Elek und wurden abermals bei Freunden empfangen. Ein tolles Programm mit Freunden aus ganz Europa – insbesondere auch aus Gerolzhofen, wohin mittlerweile ebenfalls enge Beziehungen bestehen – bot vier Tage lang jede Menge Anlass zum Austausch und natürlich auch zum Feiern. Eine Jubiläumsausstellung zur Deutschen Gesichte Eleks wird im kommenden Jahr auch in Laudenbach zu sehen sein. Ein ganz besonderer Moment war die Ernennung des in Laudenbach bestens verankerten Joschi Ament zum ersten Ehrenbürger der Stadt Elek, die hiermit sein besonders herausragendes, jahrzehntelanges Engagement um die deutsch-ungarische Freundschaft würdigte. Als langjähriger Vorsitzender des Kulturkreises Elek hat Joschi Ament auch in Laudenbach herausragend für das Entstehen dieser Partnerschaft gewirkt und tut es bis heute.  

Eine Tradition ist mittlerweile der Hofflohmarkt des Jugendgemeinderats, den dieser bereits zum dritten Mal veranstaltete und bei dem erneut weit über 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer dafür sorgten, dass ganz Laudenbach auf den Beinen war, um in der Nachbarschaft nach Schnäppchen zu suchen oder einfach mal wieder ins Gespräch zu kommen. Der zweite Jugendgemeinderat hat sich unter anderem den Kampf um den Jugendplatz gemeinsam mit den Hemsbacher Jugendlichen auf die Fahnen geschrieben, der leider immer wieder von Vandalen heimgesucht wird. Aber auch bewährte Angebote wie die das Beer-Pong-Turnier an der Kerwe oder eine „Geisterbahn“ zu Halloween tragen dazu bei, die Stimme der Jugend im Ort sichtbar werden zu lassen.

Schließlich war das Jahr 2024 auch wieder ein Jahr der Jubiläen:

Seit 50 Jahren besteht im Rahmen des Schulverbandes mit Hemsbach und Weinheim unsere Verbindung zum Bergstraßengymnasium, auf dem Generationen von Laudenbacherinnen und Laudenbacher ihr Abitur absolvierten. Im Namen der Gemeinde Laudenbach dankte ich dem Kollegium und der gesamten Schulfamilie für die bis heute tolle Arbeit im Sinne unserer Kinder und Jugendlichen. Zurecht konnte am Tag des Festakts auch die noch immer nicht final geklärte Situation zum zwingend notwendigen Neubau die Feierstimmung nicht trüben.

Auch beim 50-jährigen Jubiläum unserer kommunalen Kita Kunterbunt konnte das Regenwetter die Feierstimmung nicht trüben. Das wie immer hoch engagierte Kita-Team hatte bei der Programmgestaltung die pädagogische Arbeit und die Kinder in den Mittelpunkt gestellt. Einmal mehr wurde damit eindrucksvoll die tolle Arbeit für die Kleinsten unserer Gemeinde sichtbar – kunterbunt, stets auf der Höhe der Zeit und mit hohem persönlichen Einsatz. Dafür nochmals mein herzlicher Dank, auch an die vielen Engagierten im Elternbeirat.

Noch weit weg von einem Jubiläum, aber nicht minder engagiert und mit genauso viel Herzblut arbeitet das Team der Waldfrösche. Gemeinsam mit Gemeinderat und Verwaltung kämpfte das Team jahrelang gegen hohe bürokratische Auflagen, um am Ende endlich den lang ersehnten Waldkindergarten eröffnen zu können. Der Eröffnung im Herbst ging ein hervorragend organisierter Spendenlauf voraus, sodass dem regulären Betrieb nichts mehr im Wege stand. Die Freude bei den Eröffnungsfeierlichkeiten war zurecht groß!

Eine reine Formalität war die Gemeinderatsentscheidung über die Verlängerung des Klimaschutzmanagements, dessen vielfältige Aktivitäten einen eigenen Jahresrückblick rechtfertigen würden:  Von Veranstaltungen zu den Polargebieten, der Installation einer PV-Anlage auf Grundschule und Kita, der energetischen Sanierung und diversen Mythen dazu, Umrüstung auf LED-Straßenbeleuchtung, Wärmepumpen im Altbau, dem Sanierungsmobil und den Aktivitäten der Klimaschutz-AG: Laudenbach macht im Rahmen seiner Möglichkeiten weiter ernst beim Klimaschutz vor Ort. 

Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger,

wie immer kann und soll dieser Jahresrückblick keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben. Viele weitere Seiten könnte ich Ihnen vom vergangenen Jahr berichten und würde sicher noch das ein oder andere vergessen. Alle, die sich oder ihre Veranstaltung hier vermissen, bitte ich daher um Verständnis.

Zum Ende dieses Jahresrückblicks möchte ich uns alle noch einmal ermutigen: Lassen Sie uns trotz oder gerade wegen der aktuellen Herausforderungen dankbar sein für die vielen positiven Begegnungen im Jahr 2024 und zugleich den Blick voller Hoffnung auf das begonnene Jahr 2025 richten.

Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie, auch im Namen des Gemeinderats und der Verwaltung, ein glückliches und vor allem gesundes Jahr 2025.

Noch mehr prägende Bilder aus dem vergangenen Jahr finden Sie auf unserer Homepage.

Ihr Bürgermeister

Benjamin Köpfle